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1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 169

1849 - Halberstadt : Frantz
— 169 Macht. Im Kriege darf man's, meinte er wahrscheinlich, auch mit der sittlichen Gewissenhaftigkeit nicht allzu genau nehmen; das half denn ebenfalls über manche Verlegenheiten, in welche ihn sowohl seine eigene (denn er befleckte sich mit manchem schändlichen Morde), als seiner Anhänger Rach- und Mordsucht brachte, glücklich hinweg. Er begnügte sich, einige rein äußerliche Vorschriften zu geben, wie das Verbot des Weintrinkens und der Würfel- und Loosspiele, das Verbot des Esels- und Schweinefleisches und des Abhauens der Palme. Dafür erlaubte er wieder allerlei andere sinnliche Lust, ja ging selbst, indem er immer mehr Weiber nahm, mit seinem Beispiele voran und lenkte so die Gcmüther von einer etwaigen Einkehr zur Reue und Buße ab. Die wichtigste Freundschaft war zwischen den beiden Städten Mecka und Medina, es kam zu förmlichen Kriegen, zur vergeblichen Belagerung von Medina und endlich zu einem zehnjährigen Waffenstillstände. Aber die Plane Mohameds gingen weiter. Er sandte an die verschiedenen Herr- scher der Grenzländer sechs' Gesandtschaften und ließ sie durch Briefe, deren Siegel die Umschrift: „Mohamed, Gottes Gesand- ter" trug, zur Bekehrung auffordern. Der Äthiopier gehorchte; der griechische Kaiser nahm die Gesandten sehr höflich auf, der persische König aber zerriß den Brief und jagte die Gesandten schimpflich davon. Mohamed sprach: „Wie er mein Schreiben zerrissen, wird Gott sein Reich zerreißen." Es traf seiner Zeit ein. Nachdem immer mehr einzelne Stämme zu der neuen Lehre übergetreten waren, mochten die Bewohner von Mecka nicht mehr ruhig zusehn; sie brachen den Waffenstillstand und es kam zum Kriege. Zehntausend Mann führte Mohamed in die Schlacht. Er siegte leicht, zog zur Kaaba, befahl die Zerstörung der darin befindlichen 365 Götzenbilder, behandelte die Besiegten milde und setzte den Freitag, den Eroberungstag, als künftigen heiligen Wo- chentag fest. Nun aber wurden kühnere Unternehmungen gewagt. Die Städte Arabiens wurden nach und nach zur Annahme des Glaubens gezwungen; auch über die Grenzen des Landes hinaus trug man die Waffen und bekehrte einzelne Fürsten mit Gewalt, den letzten Zug machte Mohamed gegen Syrien und unterwarf drei syrische Städte. Nunmehr führte er nicht selbst mehr das Schwert,
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