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1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 174

1849 - Halberstadt : Frantz
174 — 24 Karl Martell. Abubekr, Mohameds Nachfolger, nahm den Oströmern einen Theil von Syrien, starb aber schon 634. Sein Nachfolger Omar war ein rauher Kriegsmann und ein strenger Beobachter aller re- ligiösen Gebräuche. Darum konnte er auch durch die ungeheuren Eroberungen seiner Feldherren, so wie durch einige innere Einrich- tungen der eigentliche Gründer des Reichs der Araber werden. Unter seiner Herrschaft sollen 36,066 Städte, Schlösser und Flecken erobert, 14,666 christliche Kirchen verwüstet oder in Moscheen ver- wandelt, 1966 Gebetskanzeln errichtet worden seyn. Das Reich der Perser wurde erobert und in der Hauptstadt eine unermeßliche Beute an allerhand Schätzen, Gold und Edelsteinen gemacht: nur das gesetzmätzige Prophetentheil musste auf 966 Kameelen nach Medina geschafft werden. Dann ging's nach Ägypten. Es siel bald. In Alexandria antwortete Omar auf die Frage, was mit der großen Bibliothek, an welcher fast ein Jahrtausend gesammelt war, gemacht werden solle, „entweder enthalte sie, was im Koran stehe, und dann sey sie überflüssig; oder was nicht darin stehe, und dann sey sie schädlich." Vierzehn Tage lang wurden die Bäder der großen Stadt mit diesen Büchern geheizt. Von einem Perser in der Moschee zu Medina ermordet, erhielt er den Osman zum Nachfolger. Dieser war milder und gewährte größere Freiheit. Durch die immer sich mehrenden Siege wurde eine reichere Bil- dung der Mohamedaner möglich. Freilich an eine Bildung, der christlichen auch nur ähnlich, darf man nicht denken; vielmehr wurde nur für alles das gesorgt, was feineren Sinnengenuß beför- derte, die gewöhnlichen Lebensbedürfnisse befriedigte und das gesell- schaftliche Leben verschönerte; Alles, was irgend das innere Ge- müthsleben bedarf, ging leer aus, weil hier die einmal aufgenom- mene Lüge für alles Höhere ein Riegel war. Nach Osmans Ermordung war mehrere Jahre heftiger Kampf zwischen denen, welche Ansprüche auf die Nachfolge machten. Dann kam Moawijah ans Chalifat, der rechte Mann, um die ärgste Des- potie zu handhaben. Schon der Verdacht feindseliger Absicht brachte
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