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1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 307

1849 - Halberstadt : Frantz
— 307 — wollten darauf nicht eingehen, sagten, die katholische Lehre stehe fest und könne Nichts von ihr aufgegeben werden, wollten auch die von dem Parlament der Königin wieder übertragene Oberrherlichkeit über die Kirche und das von ihr gegründete geistliche Obergericht, eben- sowenig das ihr gegebene Recht, über Liturgie und Kirchenzucht zu bestimmen, nicht anerkennen und verloren zum Theil wegen dieses Widerspruchs ihre Pfründen. Um diese Zeit hatte auch iil Schott- land die Reformation Eingang gefunden. John Knox, ein Schüler und Freund Calvins, war der schottische Reformator. Zwar nicht ohne mancherlei Unordnungen, aber doch im Ganzen auf eine reine und eindringende Weise wurde im I. 1560 der katholische Gottes- dienst in ganz Schottland aufgehoben; von dem Kirchenvermögen wurde ein Drittheil dem Staate zugesprochen, der davon die refor- mirtcn Gemeinden besolden sollte; eine Kirchenverfassung, ganz in Calvins Sinn, ward entworfen und eingeführt: die presbyteriani- sche Kirche war gegründet. Elisabeth hatte, wiewohl ihr die streng calvinistische Richtung zuwider war, doch diese Reformationsbestre- bungen sehr gern gesehen und sie auch vielfach durch heimliche Geld- sendungen unterstützt. Darüber aber waren gerade Franz von Frankreich und Maria Stuart sehr aufgebracht, sie betrachteten gar die ganze Reformation als ein Werk Elisabeths, Franz wollte die Einführung derselben nicht zugeben; aber während noch darüber verhandelt wurde, starb er und Maria Stuart musste Frankreich verlassen und selbst nach Schottland gehen. Freilich war das kein Land für sie: die Einwohner einfach, rauh, sittlich, fromin und sie an feinste Lebensgenüsse gewöhnt, leichtsinnig, buhlerisch und bigott katholisch. Sie fühlte, daß sie irgendwo eine Stütze suchen müsse, und wünschte wenigstens mit Elisabeth ein gutes Verhältniß zu ha- den; indessen brachten die Unterhandlungen sie nur noch weiter auseinander, zumal da Maria die Beschlüsse des Tridenter Conci- liums anerkannte und dem Papste für Schottland und, wenn sie dort Königin würde, auch für England Gehorsam gelobte. Ebenso wenig war es nach Elisabeths Wunsche, daß Maria ihren Vetter Darnley, einen englischen und zu der Elisabeth feindlichen Partei gehörenden Katholiken heirathete und zum König und Mitregenten erhob. Für Maria kam aber auch die Strafe gleich nach; denn /
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