1849 -
Halberstadt
: Frantz
- Autor: Günther, Friedrich Joachim
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Gallas leitete das Ganze. Von ihm wurde Bernhard bei Nörd-
lingen gänzlich geschlagen, Horn gefangen genommen. Nun schlos-
sen Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg, Braunschweig, Anhalt
und viele Städte Frieden mit dem Kaiser; sie behielten, was ihnen
durch das Restitutionsedikt hatte genommen werden sollen. Die
Schweden, dadurch bedrängt, verbanden sich mit den Franzosen,
diese besetzten Lothringen und Trier. Die Kaiserlichen warfen sie
wieder hinaus. Der schwedische General Banner siel in Sachsen
ein, hauste fürchterlich und setzte sich in Pommern fest. Bernhard
warb mit französischem Gelde ein neues Heer, zog an den Ober-
rhein, eroberte Breisach, starb aber. Sein Heer nahmen die Fran-
zosen in Sold. Banner kam mit seinen wilden Horden wieder
zurück, drang in Böhmen ein, plünderte und verbrannte über 1000
Städte und Dörfer und verließ, mit reicher Beute beladen, das
ungückliche Land. Endlich zog ihm seine Völlerei (in Halberstadt)
den Tod zu (1641). Aber die Schweden hatten mehr solcher Hel-
den. Torstenson nahm den Oberbefehl, rückte in das noch nicht
ausgeplünderte Mähren, wurde wieder hinausgetrieben, belagerte
Leipzig, schlug die Kaiserlichen und zog wieder nach Mähren. Un-
terdessen waren die Franzosen schon bis nach Thüringen vorgedrun-
gen, hatten aber dann schnell wieder umkehren müssen. Sie schick-
ten ein neues Heer; das wurde aber schmählich geschlagen. Tor-
stenson aber war, nachdem er noch einigemal die Kaiserlichen ge-
schlagen hatte, bis vor Wien vorgedrungen. Allein eine so feste
Stadt konnte er doch nicht nehmen. Der Hunger nothigte ihn wie-
der umzukchren. Er legte wegen seiner Krankheit seinen Oberbe-
fehl nieder: Trümmer und Leichen lagen hinter ihm! Ihm folgte
Gustav Wrangel. Dieser verband sich gleich mit dem französi-
schen Heere unter Turenne. Man machte bedeutende! Fortschritte:
da endlich erscholl der Ruf des Friedens. Es war am 24. Octo-
der 1648 zu Münster und Osnabrück (daher der westphälische Frie-
de) abgeschlossen worden. Der Passauer Vertrag und der Religions-
friede wurden bestätigt, die darin zugestandenen Rechte auch auf die
Ealvinisten ausgedehnt. Der geistliche Vorbehalt ward beseitigt;
der Besitzstand des 1. Jan. 1624 sollte als Norm gelten. Die
Reichsstände erhielten Bestätigung ihrer früheren Rechte und Frei-