1840 -
Schweidnitz
: Heege
- Autor: Jüptner, G. E.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Nach Heinrichs Ii. Tode zerfällt Nicderschlesicn, wel-
ches bisher nur von Einem Fürsten regiert worden war,
in mehrere Stücke. Heinrich Ii. hintcrlicß nämlich fünf
Söhne, Boleslaus den Kahlen, Heinrich Hi.,
Conrad Ii., Wladislaus und Micislaus
Diese 5 Sohne theilten sich in Niederschlesieu-, wel-
ches unter vielen Streitigkeiten und Kriegen geschah. Es
entstanden jetzt 3 fürstliche Häuser, das zu Liegnitz, zu
Breslau und Glogau. Boleslaus erhielt Liegnitz,
Heinrich Breslau und Conrad Glogau. Wladis-
laus hatte Antheil an Breslau und Micislaus erhielt
das Land an der Brandenburgischen Gränze, dessen Haupt-
ort Lebus war> denn so weit reichten damals die Be-
sitzungen der schlesischen Herzoge. Lebus ging aber bald
verloren, indem Micislaus sehr jung wegftarü und Bo-
leslaus dieses sein Ländchen an die Markgrafen von Bran-
denburg verkaufte.
Bei der Einteilung in die 3 Fürstenthümer Lieg-
nitz, Breslau und Glogau blieb cs jedoch nicht, denn
diese Fürstenthümer wurden wieder noch weiter zcrtheilt.
Liegnitz zerfiel
in Liegnitz, Jauer und Schweidnitz und dieses
wieder tn Schweidnitz und Münsterberg.
Glogau ward zerthcilt
in Glogau, Wohlan, Oels, Sagan und Cros-
sen unss
Breslau zerlegte man
in Breslau und Brieg,
so daß aus 3 Fürstentümern 11 entstanden, von denen
einige späterhin noch weiter getheilt wurden, wie dies
z. B. mit Glogau und Sagan der Fall war.
Nach dieser Theilung war'der erste Herzog in Liegnitz
Boleslaus Il., der Kahle,
der eben so wie sein Vater und Großvater die Oberre-
gentschaft über Polen, aber nur auf kurze Zeit behaup-
tete, weil er sich durch mancherlei Bedrückungen, vorzüg-
lich aber durch Begünstigung deutscher Ankömmlinge, die
er, so bettelhaft und armselig sie auch sein mochten, den
polnischen Großen vorzog, so verhaßt gemacht hatte, daß
ihm 2 Jahre nach Heiürichs Tode 1243 sowohl Krakau
als Großpolen wieder entrissen wurde. Er führte viele
Kriege mit seinen Brüdern und verwüstete ihr Land, blos
darum, weil er sah, daß sie reicher waren als er und
handelte sehr hart und treulos gegen den Bischof Tho-
mas I. und gegen seine eigenen Brüder. Die schlesischen
Niederschlcsten
zerfällt nach dem
Tode Heinrichs
h in mehrere
Theile,
und es entstehen
die Fiirstenthü-
mcr Liegnitz,
Breslau und
Glogau,
welche wieder
noch getheilt
werden.
so daß aus 3
Fürstenthümeru
ii werden.
Boleslaus n. er-
ster Herzog von
Liegnitz.
1241—1278.
verliert 1243
Krakau u. Groß-
polen,
läßt den Bischof
Thomas i. seine
Härte fühlen.;