1840 -
Schweidnitz
: Heege
- Autor: Jüptner, G. E.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Johann seinen Schutz versprach. Zur Sicherheit ließ sich
Johann am Itcn April 1327 in Breslau huldigen und
gewann durch Schmeicheleien und Versprechungen alle
Herzen. In demselben Jahre 1327 erkannten auch alle
übrigen niederschlesischen Herzoge den König von Böhmen
als ihren Landesherrn, indem man einige dazu zwang
und andere durch Versprechungen an Geld und Städten
zur Unterwerfung verleitete. Nur Przimislftus von
Glogau, welcher als ein junger Mann von 21 Jahren
starb, wollte sich der Herrschaft Böhmens nicht unterwer-
fen, sondern sagte: ich will lieber als ein Bettler aus
dem Lande gehen, ehe ich meine Freiheit verkaufe und
unter einem fremden Könige dienstbar lebe, und der Her-
zog Bollo Zls. von Schweidnitz konnte gar nicht mit
Gewalt gezwungen werden. .
Daß Bolko Hi. von Schweidnitz so mächtig war,
daß er dein Könige von Böhmen widerstehen konnte, da-
zu hatte sein Großvater Bollo I. den Grund gelegt.
Bolko I. war Bolcslans < des Kahlen Sohn und Hein-
richs Hi. von Liegnitz (des V. von Breslau), und Bern-
hards von Jauer Bruder.
Bolko I. machte in seinem Lande gute Einrichtungen,
trieb gute Wirthschaft, bauete viele Burgen, befestigte
die Städte und richtete das Kriegswesen besser ein. Von
den von ihm erbauten Schlössern sind noch übrig das
Schloß auf dem Fürstenstein, das zu Bolkenhayn,^ der
Kynast, das alte Bolzenschloß oder der Bolzenstein bei
Kupfcrberg, der Kyngsberg bei Kynan und mehrere an-
dere. Auch bauete er das große, schöne Kloster zu Grüssau.
Seine Söhne hießen Bernhard, welcher Schweid-
nitz bekam, und Bolko Ii. ? welcher Münstcrberg er-
hielt, dessen Unterwerfung unter die Krone Böhmens/ dem
ältesten Sohne des Königs Johann von Böhmen, dem
Markgrafen Carl von Mahren gelungen war. Die-
ser Fürst, ein Sohn des stuatsklngen Bolko von Schweid-
nitz, hatte die weisen Grundsätze seines Vaters verlassen
und sich denn Vergnügen und der Verschwendung ergeben.
Daher verkaufte er aus- Geldmangel bald zu Anfang sei-
ner Regierung Glatz an den König von Böhmen, besaß
aber dennoch Ehrgeiz genug, die ihm gemachten Anträge,
sich seiner fürstlichen Unabhängigkeit zu entäußern, zu
verwerfen. Aber" was Johann nicht mit List oder mit
Güte durchsetzen konnte, versuchte er mit Gewalt der
Waffen; er gab seinem Sohne Carl den Auftrag, mit ei-
nem Heere in das Fürstenthum einzufalleu und den Her-
zog znm Gehorsam zu zwingen. Bolko wurde in. dem
1327 läßt sich
Johann in Bres-
lau huldigen, w.
auch alle anderen
niederschl. Für-
sten erkennen Jo-
hann für ihren
Oberhcrrn, bis
auf Przimislaus
von Glogau und
Bolko In- von
Schweidnitz:
Bolko i
von Schweidnitz
erbaute viele
Schlösser,
von seinen zwei
Söbnen erhält
B ernhard
Schweidnitz und
Boiko H., wel-
cher sich der Kro-
ne Böhmens un-
terwarf, Mnn-
sterberg.