1840 -
Schweidnitz
: Heege
- Autor: Jüptner, G. E.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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' Dritter Zeitraum.
Schlesien unter böhmischer Oberherrschaft,
von 1355 bis 1474.
Siw' m Kaiser Carl Iv . der jetzt Oberherr von, ganz Schle-
wieder aufhaucn sien war und sehr lobenswert!) regierte, ließ 1342 das
abgebrannte Breslau wieder aufbauen und beträchtlich er-
weitern. Er machte in den Fürstenthümern Schweidnitz
s und Jauer mancherlei gute Einrichtungen und sorgte für
'sroße Pest"^und und Ordnung im Lande. Unter seiner Regierung
1362 bedeutende wurde Schlesien 1318, 1319 und 1350 von einer sehr
. Schlcsitn!" großen Pest und 1362 von einer bedeutenden Thcurung
1378 üirbt heimgesucht. Carl starb im November 1378 zu Prag und
Carl Iv. chm folgte sein Sohn
Kaiser Wenzel Wellzel, V0n 1378 bis l4l9,
welcher den weisen Regiernngsplan, den Carl befolgt
hatte, anfgab und durch Ungeschicklichkeit und Nachtäßig-
veranlasit stlnru- kcit den Grund zu den inneren und äußeren Unruhen
den „I Böhmen, legte, die länger als ein Jahrhundert das böhmische Reich
verwüsteten und den bürgerlichen Zustand Schlesiens, wenn
auch nicht umstießen, doch in seinem Fortschreiteg gewalt-
sam aufhieltcn. Sein unglücklicher Hang zur Gemeinheit,
seine' Prachtlicbe, seine Neigung zum 'Trunk verleiteten
ihn oft zu Handlungen, die ihn unter dem Namen eines
Bösewichts auf die Nachwelt gebracht haben. Hierher
gehört sein Verfahren gegen den Beichtvater seiner Gc-
E Nepomuk in mahlin, den Johann von Nepomuk, den er voll,
die Moldau st,ir- der Brücke in die Moldau stürzen ließ, weil er ihm die
. äen', Beichte der Königin nicht offenbaren wollte. Ueberhaupt
" Geistlichkeit^ führte er mancherlei Streitigkeiten mit der Geistlichkeit.
Als unter andern 1376 Bischof Preczislans zu Breslau
starb, schlug Wenzel den Domherren einen seiner Günst-
linge zum Bischof vor, den diese aber nicht annahmen, son-
dern den Herzog Wenzeslaus von Liegnitz dazu erwählten.
Um Weihnachten 1380 schickte Herzog Ruppert, Bruder
des neuen Bischofs, den breslauer Domherren einige Fäs-
ser schweidnitzer Bier zum Geschenk; da aber der S.tadt-
rath von Breslau die Einfuhr solches Bieres streng ver-
boten hatte, ließ derselbe den Fuhrmann gefangen setzen
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