1840 -
Schweidnitz
: Heege
- Autor: Jüptner, G. E.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
39
folgcs, stürzte mit dem Pferde und wurde krank und elend
nach Glatz gebracht, wo ihn mehr der Verdruß als wirk-
liche Krankheit lange Zeit aufs Lager warf. Hier besuch-
ten ihn seine Gemahlin und seine Töchter und verpflegten ihn.
Matthias starb in Wien am 4. April 4400.
Wladislaus König v. Ungarn und Böhmen,
von 1490 bis 1516.
Matthias starb ohne rechtmäßige Erben und Schle-
sien, Mähren und Lausitz fielen jetzt dem Olmützer Frieden
zufolge an Böhmen zurück, welches Wladislaus schon seit
4471 beherrschte, dem zwar die Festigkeit und der Scharf-
sinn des Matthias abgingen, Her aber nicht so despotisch,
habsüchtig und eigennützig als jener war.
Die Schlesier sahen den Uebergang von der Herr-
schaft des strengen Matthias zu der des sanftmüthigeu
Wladislaus als eine Befreiung an, obgleich derselbe fort-
fubr, die von seinem Vorgänger eingeführtcn Steuern zu
erheben. Seine erste Sorge war, das von Matthias be-
gangene Unrecht wieder gut zu machen. So gab er den
Herzögen von Müusterberg ihre verlorenen Länder, Mün-
sterberg und Oels wieder zurück, aber den Herzog Johann
ließ er unberücksichtigt, indem derselbe sein Furstenthuin
Glogau nicht wieder erhielt. Jedoch wurden die Hand-
lungen von Waldistaus Gutmüthigkcit sehr bald durch den
Schaden ausgewogen, den seine Nachläßigkeit in Handha-
bung der öffentlichen Ruhe und noch mehr die Gleichgültigkeit
hervorbrachte mit der er seine Unterthancn der Willkühr ihrer
Fürsten und der kleinen Tyrannen überließ. 4497 wurden
sie schlesischen Fürsten^ von Wladislaus nach Olmütz cin-
geladen, daß sie ihm huldigen sollten. Man hatte daher
einen Fürstentag nach Reiste ausgeschrieben, auf welchem
sich die Herzöge einfanden. Hier faßte Herzog Niklas
voa Oppeln ans den Landeshauptmann, Herzog Casi-
mir von Teschen und auf dcu Bischof Johann von Bres-
lau, den Verdacht, als ob sie feindselige Gesinnungen ge-
gen ihn hegten und stach in einem Anfalle von Raserei,
mehrmals mit einem Dolche nach ihnen, ohne sie jedoch
zu tödtcn, indem dies glücklicher Weise verhindert wurde.
Niklas flüchtete in die Jakobskirchc^ wohin er zwar ver-
folgt, aber nicht eher angegriffen wurde, als bis der Bi-
schof dazu Erlaubniß crthcilte. Er wurde hierauf von
den Fürsten und Ständen zum Tode verurtbcilt und ent-
hauptet. - ~
Johann erhielt von seinen Schwiegersöhnen, den Her-
zögen von Müusterberg die beiden Städte Wohlau und
u. stark' in Wien
d. 4. April 1190,
König Wtadis-
- laus
erhält jetzt Schle-
sien, Mahren u.
Lausitz,
suchte daö von
Matthias beaan-
gene 'Unrecht
wieder gut zu
' machen,
schadet aber auch
wieder durch sei-
ne Nachläsiigkeir
in Handhabung
der öffentlichen
Ruhe.
Er lud 1197 die
schlesischen Für-
sten nach Olmntz
zur Huldigung
ein,
woselbst Nic-
las von Oppeln
gegen den Lan-
deshauptmann u.
Bischof einen
Mordversuch
macht.