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1. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 48

1840 - Schweidnitz : Heege
war nicht bösartig, aber der traurige Umstand, daß er auf einen Thron statt auf einen akademischen Lehr- stuhl gelaugte, hat durch ihn der Menschheit unendlichen Jammer bereitet. Er ergab sich mit leidenschaftlichem Hange den Wissenschaften, vorzüglich der Sternkunde, Natnrlehre und Mechanik und vernachläßigte dabei die Regierungsgeschäfte, die er einzig seinen Ministern über- ließ. — Verderblicher aber noch als die Sorglosigkeit in Hinsicht seiner Regierung ward der von ihm gefaßte Grundsatz, daß das Wohl des Erzhanscs auf der Vertil- gung des Protestantismus beruhe, wodurch Rudolph sei- nen eigenen Untergang und ein namenloses Elend vieler weänun!er"ihm Generationen herbeirief. Es wurden den Protestanten die hart bedrückt, von ihnen in Besitz genommenen Kirchen wieder geschlossen, die Religionsfreiheit des Adels eingeschränkt, die prote- dav^eberae-" stantischen Fürsten unterdrückt, den Katholiken das Ueber- wicht^^verschafft gewicht verschafft und der Jesuitenorden überall begünstigt, ""begünstiget! " Dies nöthigte die Gegenpartei, Maaßregeln zu ergreifen, um den Religionsbeschwerden, denen Niemand abhals, Ädetmä"? selbst abzuhelfen. In Deutschland bildeten sich die Reli- Bündnisse, die gionsbündnisse, die protestantische Union und die katholi- di^e kñt'hot"sigue.' sche Ligue; in Ungarn entstand ein Aufstand, der dem u. ein Aufstand Kaiser den Thron kostete, und in Böhmen'ein Aufruhr, ñ"natdm"ñojüh- der einen 30jährigen Krieg veranlagte. Auch in Schle- rigen Krieg, sien breitete sich der Verfolgungsgeist aus, wodurch nicht nur die völlige Vernichtung der bisherigen ständischen Ge- rechtsame, sondern auch der Ruin des ganzen Landes her- beigeführt wurde. Rudolph erlästt Rudolphs Regierung begann mit verschiedenen heilsa- dni©e¡Sí'ime wen Gesetzen, die' zum Theil noch jetzt gelten. 1577 wurde eine allgemeine Landespolizeiordnung und im fol- genden Jahre die Herabsetzung der Zinsen ans 6 vom Hundert publicirt, wofür man bis jetzt bis 10 Rthlr. ge- fordert hatte. cs wird dcr Ju- Einige Jahre nachher erfolgte die Abschaffung des d^cr' abgesthafft^ Julianifchen und die Einführung des vom Pabst Grc- "rianischc einge-' 9er Hii verbesserten Katenchcrs, indem dcr erstcrc, wet- sührt, , cher nicht genau nach dem Laufe dcr Sonne berechnet, unbrauchbar geworden, war. Das Neujahr traf in dem- selben um 10 Tage zu spät, und wenn man den Isten Januar schreiben sollte, schrieb man erst den22sten De- zember. Dies veranlaßte in der Bestiinmnng des Oster- festes und der Berechnung des ganzen Jahres, selbst in der Feldwirthschaft mancherlei Verwirrungen. Dies hat-. bcr 1582 angefcr-ten Gelehrten schon längst eingesehen, aber der da- malige Pabst Gregor Xiii. ließ erst 1582 einen neuen,
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