1840 -
Schweidnitz
: Heege
- Autor: Jüptner, G. E.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
weicher, da jener
ohne Erfolg
blieb, den Krieg
erklärte.
Friedrich verläßt
Berlin den 13.
Decbr. mo,
belritt Den lßten
den schlesischen
Boden,
< ; ,
läßt Glogau
dlockiren.
marschirt nach
Breslau, zvclches
sich ergiebt.
in welches er
am 3. Januar
1741 cinzicht,
und welches er
am 6. Jan. wie-
der verläßl, um
Oberschlesien zu
erobern.
Friedrich ist be-
müht die Gemii-
ther der Prote-
stanten in Schle-
sten für sich zu
gewinnen und
' V
72
alle ihre öffentlichen und geheimen Feinde, welche die
Erbfolge Carls Vi. angreifen würden und ihrem Gemahl
dem Großhcrzoge seine Stimme bei der Kaiserwahl an-
biete. Da aber voraus zu sehen war, daß diese Aner-
bietungen verworfen werden würden, so wurde der Ge-
sandte bevollmächtigt, in diesem Falle den Krieg zu erklä-
ren. Die Armee war jedoch schneller als diese Gesandt-
schaft und betrat den schlesischen Boden zwei Tage vor
der Ankunft des Grafen Götter in Wien. So unbedeu-
tend diese Armee auch war, so schien sie doch hinreichend
zu sein, sich eines unvertheidigten Landes zu bemächtigen.
Am 13. December 1740 verließ der König Berlin, und
am löten betrat er mit seiner Armee den schlesischen Bo-
den. Die österreichische Besatzung in Schlesien bestand
ohngefähr in 3000 Mann, die in den Feftuilgen lagen,
und zwei Drittel der Einwohner wurden durch die Religion
für das preußische Interesse gestimmt, und obgleich die
Verfolgung längst aufgehört hatte, so ließ dennoch die
Erinnerung daran und der fortwährende stille Druck den
König als Erretter betrachten.
Friedrich ließ Glogau blockiren, und als der Prinz
Leopold von Dessau mit seinem Corps bei Glogau
angekommen war, setzte sich Friedrich in Marsch, um
ohne Zeitverlust Breslau zu erreichen, welches sich bald
ergab. Der General Brown war von Wien nach
Schlesien geschickt worden, um dort Truppen zu sammeln.
Auch wollte dieser Breslau besetzen, was aber die Bür-
ger nicht zugaben. Am 30. December 1740 wurden Bres-
laus Thore geschlossen, und am Abende des folgenden Ta-
ges besetzten preußische Truppen die Nicolaivorstadt; am
1. Januar 1741 begannen die Unterhandlungen und am
3. Januar zog Friedrich von 30 Gensd'armen und eini-
gen Prinzen und Generalen begleitet in die Stadt ein, die
er am 6. Januar wieder verließ, um die Eroberung von
Oberschlesien zu vollenden. Namslam, Ohlau und Ott-
machau wurden von ihren schwachen Besatzungen überge-
den, aber Brieg vermochte der König so wenig als der
Marschall Schwerin Neiße zu nehmen. Schwerin ver-
trieb indcß den General Brown aus Jägerndorf, Trop-
pau und Grätz. Die Oesterreicher zogen sich nach Mäh-
ren zurück und die Preußen bezogen an der Oppa ihre
Ouartierc, die sich bis nach Jabluuka an der Gränze von
Ungarn ausdehnten. — Während auf diese Weise ganz
Schlesien von Crossen bis Jablnnka in preußische Hände
geriet!), versäumte der König nichts, um die Gemüther
der protestantischen Einwohner noch mehr für sich zu stiin-