1834 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Atzerodt, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Urgeschichte.
wählt. Ihre Spuren im feindlichen Gebiet bezekch-
netcn sie durch Mord, Brand und Raub. Ihre Göt-
ter theilten sie in Belbocgs: (gute, weiße) Radegasi,
Swantewit, Wodan, Freia und in Zernebocgs,
(schwarze, böse) wozu der Pya und der Flins gehör-
ten. Die Priester, (Waidelotten, Mikki, Pupen)
opferten, weissagten und sprachen Recht.
Der Wenden eigne Kampflust, der benachbarten
christlichen Franken Bckehrungswuth gab bald Gele-
genheit zu gegenseitigen Feindseligkeiten. In den
789 Kriegen, die Karl der Große gegen die heidnischen
Sachsen führte, wurden mit diesen auch die Wenden
unterjocht. Doch unter Karls Nachfolgern machten
§02 sie sich wieder unabhängig und beunruhigten Sachsen
und Thüringen durch häufige Einfalle, Endlich unter-
919 jochte Heinrich I., König der Deutschen, die Wenden
— und eroberte Brandenburg. Zur Beschützung der
836 sächsischen Granze wurden besondere Grafen eingesetzt,
831 welches die ersten Markgrafen von Nordsachsen oder
von der wendischen Mark waren. Doch die Wenden
erneuerten von Zeit zu Zeit den Krieg; ja, es gelang
denselben, unter dem harten und ehrsüchtigen Mark-
grafen, Dietrich v. Ballenstadt, den Deutschen alle
982 wendischen Besitzungen wieder zu entreißen. Nach
1003 langen Kämpfen schloß endlich König Heinrich H. zu
Werben Friede mit den Wenden, und verpflichtete sie
zur Bezahlung eines Tributs, so wie zur Annahme
des Christenthums. Doch wurde der Krieg bald wie-
der begonnen, und hatte so bereits über 300 Jahre
il35 gewahrt, als Kaiser Lothar Albrecht den Baren,
Grafen von Askanien, mit der Nordmark, die auch
die Markgrafschaft Soltwedel (Salzwedel) hieß, be-
lehnte. Was keiner seiner Vorgänger vermocht hatte,