1852 -
Koblenz
: Bädeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Eroberungen der Römer in Deutschland.
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sich allmälig auf dem linken Rheinufer niedergelassen hatten, der rö-
mischen Herrschaft und ging zweimal, jedoch ohne Erfolg, über den
Rhein in das Gebiet der Sigambern.
Seit Augustus erhielt das allmälig von deutschen Stämmen angesiedclte
Gebiet auf dem linken Rheinufer die Benennung Cermania superior und infe-
rior, bildete aber einen Theil der gallischen Provinz Belgica. Zur Beschützung
Der Grenze gegen das weitere Vordringen der Deutschen nach Westen wurden
am Mittel- und Niederrhein (8) Legionen aufgestellt, deren Hauptstandquar-
tiere Mainz (Noguntiacum), Köln (Colonia ubiorum) und Tanten (Castra
vetera) waren.
C. Erobernng der Süddonauländer Rätien, Vinde-
licien und Noricum durch die Römer 15 v. Ehr.
Um auch im Norden des Reiches eine natürliche Grenze gegen
die Deutschen zu haben und zugleich im Besitze der wichtigen Alpen-
pässe zu sein, ließ Augustus seine Stiefsöhne Drusus und Tibe-
rius von zwei verschiedenen Seiten, jenen durch das Etsch-Thal,
diesen von Helvetien aus in Rätien, Vindelicien und Noricum ein-
dringen, doch erst nach den gewaltigsten Anstrengungen gelang es
den überlegenen Römern, diese tapfern Völker am Nordfuße der Al-
pen zu unterwerfen 15 v. Ehr., so daß die obere Donau nun Grenze
zwischen Deutschland und dem römischen Reiche wurde, zu deren
Sicherung am untern Lech die römische Colonie Augusta Vindelico-
rum (Augsburg) entstand. So war nun auch dem Vordringen der
Deutschen gegen Süden eine Grenze gesetzt.
D. Die Eroberungsversuche der Römer in dem eigent-
lichen Germanien, 12 v. Ehr. — 16 nach Ehr.
1) Die Feldzüge des Drusus und Tiberius.
Um auch das eigentliche Germanien der römischen Oberherr-
schaft zu unterwerfen, unternahm Drusus (unterstützt von den Ba-
tavern und Friesen) vier Feldzüge in Deutschland, 12 — 9 v. Ehr.,
legte am Rhein (von Mainz bis zur Insel der Bataver) eine Reihe
von 50 Bollwerken an, welche die Grundlage der spätern deutschen
Rheinstädte wurden, befestigte die Berghöhen des Taunus (so wie
Aliso an der oberen Lippe) und drang siegreich auf dem ersten Zuge
bis zur Ems, auf dem zweiten bis zur Weser, aus dem vierten bis
zur Elbe vor, starb aber auf dem eiligen Rückzuge in Folge eines
Sturzes mit dem Pferde.
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