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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 58

1852 - Koblenz : Bädeker
i>8 Philipp von' Schwaben und Otto Iv. kannte, theils damit das Reich nicht erblich zu werden scheine, wenn jetzt ein Bruder dem andern folge, theils auch, weil Philipp, wie das ganze Geschlecht der Hohenstaufen, ein Feind der Kirche sei. Philipp aber wußte Otto's Anhänger, namentlich die niederrheinischen Fürsten, durch Verleihung von Rechten und Ländern zu gewinnen und behielt im Kampfe mit Otto meist die Oberhand, bis er (1208) in der bischöflichen Pfalz bei Bamberg durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, dem er eine zur Gemahlin verheißene Tochter später (wegen Befleckung seiner Ehre durch einen Mord?) wieder ver- sagt hatte, ermordet ward. Otto Iv., nun als alleiniger König anerkannt, sprach über Otto von Wittelsbach die Acht aus und ließ ihn ermorden. Er empfing auf einem Römerzuge die Kaiserkrone, entzweite sich aber sofort mit dem Papste, als er Belehnungen mit solchen Landschaften und Städten vornahm, die er vorher dem Papste abgetreten und als er das dem jungen Friedrich gehörende Apulien nebst Calabrien eroberte, um diesen zur Huldigung zu zwingen. Da sprach Innocenz, der nun wußte, wie sehr er sich in ihm geirrt hatte, den Bann über ihn aus, weil er seine Eide nicht gehalten habe, und lud die deutschen Fürsten ein, die frühere Wahl des einzigen noch übrigen Hohenstaufen, Friedrich's, wieder geltend zu machen, welcher auch nach Deutsch- land kam, immer mehr Anhang fand und zu Aachen gekrönt wurde 1215. Otto mußte sich in seine braunschweigischen Erblande zurück- ziehen und starb (1218) auf der Harzburg. Die fortwährenden Bemühungen des Papstes Innocenz Iii. durch einen allgemeinen europäischen Kreuzzug Palästina wieder zu gewinnen, waren fruchtlos geblieben. Zwar war es ihm gelungen, die mächtigsten Barone Frankreichs, den Grafen Balduin von Flan- dern u. a. zu dem sogenannten vierten Kreuzzuge zu bewegen (1203—1204), der zunächst gegen Aegypten gerichtet sein sollte, weil ohne die Eroberung dieses Landes der Besitz Palästinas stets ge- fährdet schien. Allein die Kreuzfahrer ließen sich durch große Ver- sprechungen überreden, nach Constantinopel zu segeln, um den ver- triebenen byzantinischen Kaiser Isaak Angelus wieder auf den Thron zu setzen, und als dieser die Versprechungen nicht erfüllte, nahmen sie eine (nur 57 I. dauernde) Theilung des byzantinischen Reiches vor. Der abenteuerliche Kreuz^ug der Kinder (1212) nahm ein trauriges Ende: die jugendlichen Pilger aus Frankreich, welche sich in Marseille einschiff- ten, kanlen zum Theil durch Schiffbruch um, die übrigen wurden vvn Betrügern
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