1852 -
Koblenz
: Bädeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Cemcilium zu Trient. Kart's V. Abdankung.
97
sie zur protestantischen Confession übergingen, ihr Amt und dessen
Einkünfte verlieren sollten, konnte man sich nicht einigen. Die
Anhänger Zwingli's, so wie die Bekenner der von Genf aus (seit
1536) verbreiteten Lehre Joh. Calvin's waren in diesem Frieden
nicht mit einbegriffen.
Dem Concilium zu Trient 1545 — 1563 gelang es zwar
eben so wenig als den frühern Kirchenversammlnngen, diejenigen,
welche sich von der Kirche getrennt hatten, wieder mit derselben zu
vereinigen, aber in den 25 Sitzungen desselben ward eine Reihe der
katholischen Kirche wohlthätiger Einrichtungen getroffen, indem sowohl
ihre Dogmen durch genaue, unzweideutige Entscheidungen bestätigt
als auch die verfallene kirchliche Disciplin hergestellt wurde. Den
Beschlüssen dieses Concils allenthalben Anerkennung zu verschaffen
und der Ausbreitung des Protestantismus entgegen zu wirken, war
eine Hauptaufgabe der (1534) vou dem spanischen Edelmann Igna-
tius von Loyola gestifteten Gesellschaft Jesu, die sich bis um die
Mitte des 18. Jahrh. über alle katholische Länder Europa's (in
Deutschland seit 1552) und über das spanische Amerika ausbreitete
Die Mitglieder derselben übten als Prediger, Beichtväter und Lehrer
der Jugend eine sehr einflußreiche Wirksamkeit.
§. 20.
Dom Augsburger Religionsfrieden bis zum dreißigjährigen
Religionskriege 1333-1618.
Karl's V. Abdankung. Als Karl alle seine Bemühungen
um die Wiedervereinigung beider Religionsparteien gescheitert sah,
und die Abnahme seiner Kräfte fühlte, übergab er 1555 die Herr-
schaft über Neapel, Mailand und die Niederlande und 1556 auch
die Kaone Spaniens seinem Sohne Philipp, leistete auf die Kaiser-
krone Verzicht zu Gunsten seines ihm stets ergebenen Bruders Fer-
dinand und bezog in Spanien eine einfache Wohnung bei dem Hie-
ronymitenkloster St. Just, wo er sich mit geistlichen Uebungen,
Musik, Gartenbau und ^Verfertigen hölzerner Uhren beschäftigte und,
nachdem er schon bei seinem Leben sein eigenes Leichenbegängniß ge-
feiert hatte, starb 1558 (21. September).
Ferdinand I. 1556 — 1564,
durch seine Gemahlin König von Böhmen und Ungarn und schon
seit 1531 römischer König, ward ohne Widerspruch in der ihm von
Pütz, deutsche Gesch. 5. Aufl. <y