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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 106

1852 - Koblenz : Bädeker
106 Wallenstein's Ermordung. Schwedischer und französischer Krieg. Hofe, ihn dem Kaiser zu verdächtigen und feine Absetzung zu bewir- ken. Er selbst zog mit seinen treuen Anhängern von Pilsen nach Eger, um durch Verbindung mit den Schweden und Sachsen sich zu behaupten, aber der Oberst Buttler ließ auf die Nachricht, daß die Schweden im Anzuge seien, Wallenstein und seine Vertrauten ermor- den (25. Februar) 1634.*) An seine Stelle trat des Kaisers ältester Sohn, Ferdinand, König von Ungarn und Böhmen, dem Gallas zur Seite stand. Die- ser vertrieb die Schweden aus Baiern und schlug in Verbindung mit dem bayerischen Heere unter Johann von Werth bei Nördlingen die beiden uneinigen schwedischen Feldherren, Bernhard entfloh nach dem Rheine, Horn ward gefangen, Schwaben, Franken, die Pfalz von den Kaiserlichen besetzt. So war Schwedens drohende Ueber- macht in Deutschland gebrochen und die Protestanten des süd- westlichen Deutschlands gezwungen, sich Frankreich anzuschließen. Dagegen erkannte der Kurfürst von Sachsen zuerst von den prote- stantischen Fürsten ihre schmachvolle Abhängigkeit vom Auslande und knüpfte mit echt vaterländischer Politik Unterhandlungen an, die den Prager Frieden (1635) herbeiführten, wonach die Wirkung des Restitutionsedicts mtf 40 Jahre hinausgeschoben wurde. Diesem Frie- den traten alle protestantischen Stände des Mittlern und nördlichen Deutschlands (mit Ausnahme des Landgrafen von Hessen-Kassel) all- mälig bei und der religiöse Charakter des Krieges hörte nun vollends auf, der fernere Zweck desselben war für Schweden ein deutsches Land als Ersatz der Kriegskosten, für Frankreich Elsaß, für Bern- hard von Weimar ein Herzogthum. L>. Schwedischer und französischer Krieg 1635—48. Der Krieg dauerte durch Frankreichs offene Theilnahme an dem- selben auf zwei Hauptplätzen: am Rhein und im nördlichen Deutsch- land fort und artete bei dem Mangel eines großartigen Planes im- mer mehr in zweckloses Morden und Verwüsten aus. Während Bernhard von Weimar förmlich in französische Dienste trat, und die Kaiserlichen im Elsaß beschäftigte, stellte Ban er durch eineu Sieg über die jetzt vereinigte sächsisch-kaiserliche Armee (bei Wittstock 1636) das Uebergewicht Schwedens in Norddeutschland wieder her. *) S. mein deutsches Lesebuch für mittlere Klassen, S. 159 (2. Aufl.)
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