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1852 -
Koblenz
: Bädeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Theilnahme deutscher Fürsten am nordischen Kriege. 117
$• 24.
Karl Vi. 1711—1740.
Air dem nordischen Kriege gegen Karl Xii. von Schweden
(1700—1721) war von den dentschen Fürsten zunächst der Kurfürst
voll Sachsen August Ii. als König von Polen betheiligt. Er hatte
sich mit Dänemark und Rußland verbunden, um die Jugend Karl's
Xii. zu benutzerl, den Schweden frühere Eroberungen zu entreißen
und namentlich für Polen die beiden Provinzen Esthlaild uild Lief-
laild wieder zu gewinnen. Dieser Versuch war aber so unglücklich
abgelaufeu, daß August Ii. darüber den politischen Thron selbst ver-
loren hatte, und durch einen Einfall der Schweden in Sachsen ge-
zwungen worderr war, den unter schwedischem Einflüsse gewählten
Stanislaus Lesczinsky als König von Polen (im Altranstädter Frie-
deil) anzuerkennen. Doch als Karl Xi!. feinen tollkühnen Versuch
den Czaar Peter I. vom russischen Throne zu stoßen mit der Nieder-
lage bei Pultawa (1709) gebüßt hatte und als Flüchtling in der
Türkei lebte, gewann August Ii. durch Vertreibung des Stanislaus
Lesczinsky sein polnisches Reich wieder, und die Schweden verloren
den größten Theil ihrer im westphälischen Frieden erhaltenen deut-
schen Besitzungen, indem der König von Dänemark Bremen itnb Ver-
den eroberte und diese beideir Fürstenthümer an Georg, Kurfürsten
von Hannover und zugleich König von Ellgland, verkaufte, der Kö-
nig von Preußen aber sich eines Theiles von Vorpommern bemäch-
tigte. Nachdem Karl Xii in einem Kdiege gegen Norwegen bei der
Belagerung der Festung Friedrichshall, wahrscheinlich durch die Hand
eines Meuchelmörders und als Opfer einer Verschwörung, umgekom-
men war, trat Schweden im Frieden (1720) gegen eine Geldent-
schädigung an Hannover: Bremen und Verden, an Preußen: Stettin
und Vorpommern bis an die Peene nebst den Inseln Usedom und
Wollin ab. So behielt Schweden in Deutschland nur Vorpommern
llördlich von der Peene nebst der Insel Rügen.
2) Als Karl Vi. sich in einen Krieg mit den Türken
(1714—1718) eingelassen hatte, um den Venetianern die (ihnen im
Carlowitzer Frieden abgetretene, aber bald nachher wieder entrissene)
Halbinsel Morea wieder zu verschaffen, benutzte der spanische Mini-
mster Cardinal Alberoni diesen Umstand zu einem Versuche, die ita-
lienischen Nebenländer wieder an die spanische Krone zu bringeu und
ließ Sicilien und Sardinien besetzen. Aber der Prinz Eugen von