Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 119

1852 - Koblenz : Bädeker
Krieg wegen Polen und Italien. Türkenkrieg. 119 3) Der Krieg wegen Polen und Italien 1733—38. Als August Ii., König von Polen, gestorben war, bewog Ludwig Xv. von Frankreich einen großen Theil des polnischen Adels, seinen Schwiegervater Stanislaus Leszinsky wieder auf den Thron zu er- heben, während eine andere, von Rußland und dem Kaiser unterstützte Partei den Sohn des verstorbenen Königs, den Kurfürsten von Sach- sen, August Iii. wählte. Stanislaus ward durch ein russisch-sächsi- sches Heer vertrieben, aber Ludwig Xv. und die ihm verwandten Könige von Spanien und Sardinien nahinen sich seiner an und er- klärten dem Kaiser beit Krieg, dessen Schauplatz Italien und der Oberrhein war. Lothringen, dessen Herzog Franz Stephan Gemahl der Maria Theresia werden sollte, die österreichische Lombardei, Ne- apel und Sicilien wurden von den Alliirten besetzt; am Rhein be- hauptete sich der schlecht unterstützte Eugen wenigstens in der Defen- sive und bewahrte den Kaiser vor auffallendem Unglück, wogegen die kaiserlichen Feldherren in Italien Alles bis auf Mantua verloren. Nach langen Unterhandlungen kam der Friede zu Wien 1738 zu Stande: Stanislaus verzichtete auf den Thron und erhielt als Ent- schädigung Lothringen und Bar mit der Bedingung, daß diese Her- zogthümer nach seinem Tode als Erbtheil seiner Tochter an Frank- reich fallen sollten, der Herzog von Lothringen Franz Stephan er- hielt das durch das Aussterben des Hauses Medici (1737) damals erledigte Großherzogthum Toscana; der Kaiser trat das Königreich beider Sicilien an den Jnfanten Don Carlos gegen Parma und Piacenza ab, wofür Frankreich sich zur Garantie der pragmatischen Sanction verstand. 4) Krieg der Türken gegen Rußland und Oesterreich (1736—1739). Tie russische Kaiserin Anna benutzte einen zwischen den Türken und Persern ausgebrochenen Krieg, um das von Peter d. Gr. im Frieden am Pruth abgetretene Asow wieder zu gewin- nen, welches auch gelang. Desto unglücklicher aber war ihr Bundes- genosse Kaiser Karl, welcher an dem Kriege Theil nahm in der Hoff- nung, durch Eroberungen in der Türkei den Verlust von Neapel und Sicilien zu ersetzen, die Türken waren den schwachen und seit Eu- gen's Tode (f 1736) schlecht angeführten österreichischen Heeren in 3 Feldzügen stets überlegen und erhielten im Belgrader Frieden (1739) einen großen Theil der früheren Verluste zurück, indem die Donau und Sau als Grenze beider Reiche festgesetzt wurde; Ruß- land behielt Asow.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer