1852 -
Koblenz
: Bädeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
422 Der zweite und dritte schlesische Krieg.
den zweiten schlesischen Krieg 1744—r?45 zu beginnen,
indem er in Böhmen einfiel und Prag einnahm, während Karl nach
Baiern zurückkehrte. Als dieser aber starb, entsagte sein Sohn
(Maximilian Joseph) im Frieden (zu Füssen 1745) allen Ansprüchen
auf die österreichische Erbschaft, und der Gemahl der Maria The-
resia, der Großherzog von Toscana, folgte als
Franz I. 1745—1765.
Die Oesterreicher hatten die Preußen nicht nur aus Böhmen
vertrieben, sondern waren auch in Oberschlesien vorgedrungen, wur-
den aber von Friedrich (bei Hohenfriedberg) besiegt, nach Böhmen
verfolgt und hier nochmals (bei Sorr) geschlagen. Auch ihr Plan,
mit den Sachsen in des Königs Länder einzufallen, ward durch
des alten Dessauers Sieg bei Kesselsdorf vereitelt, und der Friede
zu Dresden 1745 bestätigte Friedrich Ii. den Besitz von Schle-
sien und Glatz.
Nur Frankreich und Spanien setzten den Krieg noch fort, jenes
in den österreich. Niederlanden, welche von dem Marschall von Sach-
sen fast ganz erobert wurden: beide in Italien, jedoch ohne bleiben-
den Erfolg. Als die russische Kaiserin Elisabeth ein Heer nach dem
Rhein sandte, kam der Friede zu Aachen 1748 zu Stande, in
welchem Frankreich alle Eroberungen zurückgab.
Oesterreich trat Parma und Piacenza an einen spanischen Jn-
fanten (Don Philipp) ab.
§. 26.
Der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg 1736—1763.
Umgestaltung der europäischen Politik.
Bald nach dem Dresdener Frieden war zwischen Maria The-
resia und der durch Friedrich's Spottreden persönlich beleidigten rus-
sischen Kaiserin ein geheimer Bund abgeschlossen worden, welcher die
Wiedereroberung Schlesiens und die Demüthigung Preußens bezweckte,
und dem auch der auf Preußens Erhebung eifersüchtige sächsische Hof
beitrat. Nach dem Aachener Friedeir gelang es dann dem Grafen
Kaunitz, Oesterreich und Frankreich auszusöhnen und mit einander zu
verbünden, während England, als es wegen der Grenzbestimmung
des im Utrechter Frieden gewonnenen Acadien in einen Krieg mit
Frankreich geraten war, um seine deutschen Länder zu schützen, sich