Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 129

1852 - Koblenz : Bädeker
Frankreich eine Republik. Eroberung Belgiens. 129 wärtige Mächte zur Herstellung der alten Ordnung in Frankreich zu bewegen. Kaiser Leopold Ii. und König Friedrich Wilhelm H. von Preußen fanden aber noch eine nähere Veranlassung zu einem ge- meinschaftlichen Vertheidigungsbündniß sowohl in der Besorgniß vor der Verbreitung der in Frankreich herrschenden revolutionären Grund- sätze, als in der Einziehung des Eigenthums deutscher Fürsten in Elsaß und Lothringen bei der neuen Eintheilung, welche Frankreich erhielt. Als ein österreichisches Beobachtungscorps in Belgien auf- gestellt wurde, ließ sich Ludwig Xvi. von seinem jacobinischen Mini- sterium bestimmen, dem Kaiser Franz H., der inzwischen seinem Vater Leopold Ii. gefolgt war, den Krieg zu erklären. Zufolge jener Allianz nahm Preußen an diesem Kriege gegen Frankreich Theil. Ein österreichisch-preußisches Heer unter dem Her- zoge Ferdinand von Braunschweig, der seine Gegner durch ein dro- hendes Manifest im höchsten Grade erbitterte, rückte an dem linken Moselufer hinauf nach der Champagne vor, nahm Longwy und Ver- dun ein, mußte aber bald nach diesem glänzenden Anfang wegen Krankheiten und Mangels an Verpflegung über den Rhein zurück- kehren. Das Einrücken der fremden Truppen in Frankreich hatte die Lage des Königs nur verschlimmert; die gesetzgebende Versamm- lung, in welcher die wütheuden Jacobiner das Uebergewicht hatten, suspendirte zuerst die königliche Gewalt und ließ den König mit sei- ner Familie in's Gefängniß bringen, dann ward, nach der Ermor- dung der politischen Gefangenen durch den aufgeregten Pariser Pöbel das Königthum abgeschafft und Frankreich für eine untheilbare Republik erklärt 21. Sept. 1792. Ein Versuch der Oesterreicher von Norden her in Frankreich einzurücken, hatte nach ihrer Niederlage bei Jemappes (unweit Mons) die Eroberung der österreichischen Niederlande zur Folge. Die republikanischen Heere drangen über Aachen bis zur Roer vor. Daher konnte das deutsche Reich sich auch nicht mehr der Theilnahme an dem Kriege entziehen, zu welchem sich nach der Hinrichtung Ludwig's Xvi. (21. Jan. 1793) die meisten europäischen Mächte in einer Coalition vereinigten, an deren Spitze England stand. Den Oesterreichern gelang es zwar im I. 1793 durch einen Sieg bei Aldenhoven die Franzosen aus Deutschland zu vertreiben und durch einen zweiten Sieg bei Neerwinden fast ganz Belgien wieder zu gewinnen. Bald aber waren die Republikaner durch das Aufgebot aller waffenfähigen Mannschaft in Masse (14 Armeen mit Pütz deutsche Eesch. 5. Nufl. 9
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer