Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 159

1852 - Koblenz : Bädeker
Kunst. 1 o9 chen Gehalte die vollendetste Form vereinigten, den Sinn für das Schöne, wie dieser durch den tiefen Ernst und die edle Gesinnung in seinen lyrischen und dramatischen Werken den Sinn für das Edle und Gute. Auch das beuachbarte Jena ward ein Mittelpunkt wis- senschaftlicher und literarischer Thätigkeit 'durch die Stifter der ro- mantischen Schule (Aug. Wilhelm von Schlegel und sein Bru- der Friedrich, Tieck, Novalis, welchen sich später Jos. Görres, L. Achim von Arnim u. A. anschlossen). Sie war von dem größten Ein- stusse für die Läuterung des Geschmackes, für die Erforschung der Theorie und Geschichte der Kunst, wie für die Aneignung der litte- rarischen Schätze ferner Nationen und Zeiten. Die Freiheitskriege führten die Poesie wieder der Gegenwart zu und begeisterten Körner (ck 1813), Arndt, Rückert u. A. zu echt patiotischen Kriegs- und Siegesliedern. Aber auch nach den Befreiungskriegen blieb die ly- rische Poesie vorzugsweise den Verhältnissen der Gegenwart zuge- wendet, so bei Uhland (nicht in seinen Balladen, aber in vielen Lie- dern), Graf Platen (f 1835), Chamisso (f 1838), Zedlitz, Lenau (ck 1850), und nahm im letzten Decennium selbst einen polemischen Charakter an (bei Heine, Anast. Grün, Freiligrath u. A.). Die dra- matische Litteratur hatte mit Schiller ihren Glanzpunkt erreicht und seine Nachfolger (Z. Werner, Müllner, Grabbe, Jmmermann, Rau- pach, Gutzkow, Laube) gewannen eine zum Theil nur vorübergehende Bedeutung. Die Lieblingslectüre des größeren Publikums ward die Poesie im Gewände der Prosa, der Roman und die Novelle, welche Gattung von Jean Paul Friedrich Richter (f 1825) und L. Tieck, Jmmermann (I 1840) und einer großen Menge meist sehr fruchtbarer Schriftsteller und Schriftstellerinnen bearbeitet wurde, während zugleich eine Flut von Uebersetzungen der ausländischen Ro- manlitteratur in alle Kreise Eingang fand. 6) Kunst. Die schöne Blütezeit, welche die deutsche Malerei in der ersten Hälfte des 16. Jhdrts., besonders in: südlichen Deutsch- land erlebt hatte (s. S. 85), fand bald ihr Ende durch die Reli- gionsstreitigkeiten und die Schrecknisse des 30jährigen Krieges, und erst das 19. Jhdrt. sah ein neues Aufleben dieser Kunst, wie der bildenden Künste überhaupt. Insbesondere ward München durch König Ludwig von Baiern ein Hauptmittelpunkt der modernen^Kunst- bestrebungen, die sich die Griechen und die Altdeutschen zum Vorbild nahmen. Baukunst, Bildhauerei, Erzguß, Fresco- und Glasmalerei fanden hier Gelegenheit zu großartigen Schöpfungen und gediehen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer