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1852 -
Koblenz
: Bädeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Friedrich Wilhelm Ii.
Regenten seines Zeitalters übertraf, der redlichste Eifer für Beglückung seines
Volkes, die reifliche Erwägung feiner Entwürfe und die Festigkeit im Beharren
«uf einmal gefaßten Beschlüffen verließen ihn während seiner ^6jährigen Selbst-
regierung nie, doch waren zuweilen die Mittel zum Zwecke nicht die rechten und
der Erfolg nicht immer der gewünschte. Das Glück des Familienlebens gänzlich
entbehrend, fand Friedrich in seinen Mußestunden das edelste Vergnügen in dem
Umgänge mit geistreichen, unterrichteten Männern und in der Beschäftigung mit
Dichtkunst. Musik und mit den Wissenschaften, vorzüglich mit der Philosophie und
Geschichte. Seine Vorliebe für die französische Sprache und Litteratur kann bei
dem schlechten Zustande der deutschen Litteratur in seiner Bildungszeit nicht aus-
fallend sein.
Bei seinem Tode 17. August 1786 hiuterließ er seinem Neffen
Friedrich Wilhelm Ii. ein Reich, welches er um Schlesien, die
Grasschaft Ostfriesland (nach dem Tode des letzten Grasen 1744,
zufolge einer Erbbelehnung von 1694) und Westprenßen vermehrt und
in die Reihe der größern Mächte Europas erhoben hatte (mit 6
Millionen Einwohnern, einem Schatze von 72 Millionen und einem
Heere von 200,000 Mann). Seit der Erwerburlg Westpreußens
hatte er den bisherigen Titel eiiles Königs in Preußen in den eines
Königs von Preußen verwandelt.
4) Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797 nahm persönlichen
Antheil an dem Kriege der ersten Coalition gegen Frankreich s. S.
129 f. so wie an dem Kriege gegen Polen s. S. 132 f. Der erste
kostete ihm seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer s. S. 130,
in dem zweiten gewann er außer Danzig und Thorn neue Theile von
Polen, woraus Südpreußen diesseits der Weichsel und Neu-Ostpreu-
ßen jenseits der Weichsel gebildet wurde, nur ein kleines Stück kam
zu Schlesien. Auch erhielt er die Fürstenthümer Ansbach und Bai-
reuth, welche der letzte brandenburgische Markgraf in Franken (1792)
der Kurlinie gegen eine Rente überließ. Das von Friedrich Ii. schon
entworfene „allgemeine Landrecht" ward vollendet (1794). Sein
Sohn
5) Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840 suchte durch Auf-
rechthaltung des Friedens die Hülfsquellen des Staates zu vernieh-
ren, namentlich den erschöpften Finanzen aufzuhelfen und beharrte da-
her auf einer strengen Neutralität bis im I. 1805 Bernadotte durch
das neutrale preußische Gebiet, nämlich durch Ansbach dem Haupt-
heere Napoleon's zu Hülfe zog. Doch erst die persönliche Anwesen-
heit des Kaisers Alexander in Berlin gab den Ansschlag und ver-
anlaßte den König dem Bunde gegen Frankreich beizutreten. Aber