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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 174

1852 - Koblenz : Bädeker
174 Friedrich Wilhelm Ii. Regenten seines Zeitalters übertraf, der redlichste Eifer für Beglückung seines Volkes, die reifliche Erwägung feiner Entwürfe und die Festigkeit im Beharren «uf einmal gefaßten Beschlüffen verließen ihn während seiner ^6jährigen Selbst- regierung nie, doch waren zuweilen die Mittel zum Zwecke nicht die rechten und der Erfolg nicht immer der gewünschte. Das Glück des Familienlebens gänzlich entbehrend, fand Friedrich in seinen Mußestunden das edelste Vergnügen in dem Umgänge mit geistreichen, unterrichteten Männern und in der Beschäftigung mit Dichtkunst. Musik und mit den Wissenschaften, vorzüglich mit der Philosophie und Geschichte. Seine Vorliebe für die französische Sprache und Litteratur kann bei dem schlechten Zustande der deutschen Litteratur in seiner Bildungszeit nicht aus- fallend sein. Bei seinem Tode 17. August 1786 hiuterließ er seinem Neffen Friedrich Wilhelm Ii. ein Reich, welches er um Schlesien, die Grasschaft Ostfriesland (nach dem Tode des letzten Grasen 1744, zufolge einer Erbbelehnung von 1694) und Westprenßen vermehrt und in die Reihe der größern Mächte Europas erhoben hatte (mit 6 Millionen Einwohnern, einem Schatze von 72 Millionen und einem Heere von 200,000 Mann). Seit der Erwerburlg Westpreußens hatte er den bisherigen Titel eiiles Königs in Preußen in den eines Königs von Preußen verwandelt. 4) Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797 nahm persönlichen Antheil an dem Kriege der ersten Coalition gegen Frankreich s. S. 129 f. so wie an dem Kriege gegen Polen s. S. 132 f. Der erste kostete ihm seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer s. S. 130, in dem zweiten gewann er außer Danzig und Thorn neue Theile von Polen, woraus Südpreußen diesseits der Weichsel und Neu-Ostpreu- ßen jenseits der Weichsel gebildet wurde, nur ein kleines Stück kam zu Schlesien. Auch erhielt er die Fürstenthümer Ansbach und Bai- reuth, welche der letzte brandenburgische Markgraf in Franken (1792) der Kurlinie gegen eine Rente überließ. Das von Friedrich Ii. schon entworfene „allgemeine Landrecht" ward vollendet (1794). Sein Sohn 5) Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840 suchte durch Auf- rechthaltung des Friedens die Hülfsquellen des Staates zu vernieh- ren, namentlich den erschöpften Finanzen aufzuhelfen und beharrte da- her auf einer strengen Neutralität bis im I. 1805 Bernadotte durch das neutrale preußische Gebiet, nämlich durch Ansbach dem Haupt- heere Napoleon's zu Hülfe zog. Doch erst die persönliche Anwesen- heit des Kaisers Alexander in Berlin gab den Ansschlag und ver- anlaßte den König dem Bunde gegen Frankreich beizutreten. Aber
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