1865 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Koepert, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
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nun9 bei Gelegenheit von Wilhelminens Hochzeit. — Nach
des Vaters Wunsch heirathet er (1732) die von ihm un-
geliebte Elisabeth Christine, hält sich größtentheils
in Rheinsberg auf, wo er einen Freundeskreis um sich
versammelt und Musik und Wissenschaften treibt. Seine
Vorliebe für französische Schriftsteller, weshalb er später
den berühmten, aber unsittlichen Voltaire zu sich berief.
Friedrich selbst schrieb und sprach meist französisch.
Am 31. Mai 1740 folgte er seinem Vater Friedr.
Wilh. I. in der Regierung.
1740—1742 Der erste schlesische Krieg
Kurfürst Joachim Ii. hatte 1537 mit deu Herzögen
von Liegnitz, Brieg und Wohlan einen Erbver-
trag geschlossen, der später vom Kaiser für ungültig er-
klärt worden war. Daher wurde, als zur Zeit des groß-
ßen Kurfürsten die schlesischen Herzöge ausstarben, ihr
Land als böhmisches Lehen eingezogen. Vergebens machte
Friedr. Wilh. seine Ansprüche ans Liegnitz, Grieg
und Wohlan, sowie auf Jägern dorf s) geltend. Auch
seine Nachfolger gaben sie nie ganz auf, und so beschloß
Friedr. der Gr., sich gewaltsam in den Besitz Schle-
siens zu setzen.
1740 Friedrich erobert Schlesien. (Beginn des östrei-
chischen Erbfolgekrieges).
Nach Karls Vi. Tode erbte dessen Tochter Vn aria The-
resia, der pragmatischen Sanctiont) gemäß, die
ganze östreichische Monarchie, auf welche Kurfürst Karl
Albert von Baiern Ansprüche machte.u) Er wurde
von Frankreich und Spanien unterstützt. Friedrich be-
nutzte die Bedrängniß der jungen Königin. Er bot ihr
an, gegen Abtretung der schles. Länder ihrem Gemahl
Franz (Großherzog von Toscana v) seine Stimme bei der
Kaiserwahl zu geben. Als sie sich weigerte, nahm F. im
^December das fast wehrlose Schlesien ein. w)
1741 Schwerin siegt bei Mollwih
Der rechte Flügel der Preußen geschlagen, Friedrich bei
Oppeln in Lebensgefahr. Unterdeß siegt Schwerin
über Neipperg.
s) 1523 durch dm hohenz. Markgrafen Georg v. Ansspach käuflich er-
worben u. an Brandend, vererbt, aber vom Kaiser eingezogen.
t) Untheitbarkeit der östr. Monarchie und weibliche Nachfolge.
u) Weil von einer Tochter Ferdinands 1. abstammend.
v) Er hatte dies Hand 1738 für Lothringen erhalten, welches an Frank-
reich fiel «zunächst an Stanislaus Leszine-kv, Schwiegervater
Ludwigs Xv.)
^>„^ch will untergehen, oder Ehre von dieser Unternehmung haben!"