1867 -
Flensburg
: Herzbruch
- Hrsg.: Wilms, Bernd Diedrich, ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Die vielen Unmenschlichkeiten, welche bei der Eroberung Mexi-
cos begangen wurden, fallen nicht ganz dem mit allen guten
und bösen Eigenschaften eines Eroberers ausgerüsteten Cortez zu,
sondern müssen zum großen Theile den schwierigen Verhältnissen
zugeschrieben werden. Doch dürfen wir sprechen:
Ruhestörer! — Seit Cortez, — ein tapfrer — Streiter, in
Mexico einzog, war die Ruhe der Eingeborenen hin.
Die schrecklichen Wirkungen des donnernden Geschützes, die
stattliche Reiterei, der Glanz des europäischen Kriegswesens er-
zeugte in dem sonst heldenmüthigen Volke die Vorstellung, daß
die Spanier höhere Wesen seien, denen sie mit ihren schwachen
Kräften und ihren armseligen Waffen (Eisen war ihnen unbekannt)
nicht zu widerstehen vermochten.
183. Pizarro. Die Eroberung Perus.
1478. Franz Pizarro geboren. Er war der uneheliche Sohn eines
Hauptmanns und mit Cortez verwandt, dem er auch an kühnem
Unternehmungsgeist und muthiger Ausdauer, aber nicht an Bildung
und Adel der Gesinnung ähnlich war. In seiner Jugend mußte er
anfangs die Schweine hüten und wuchs dann in den Kriegslagern
in Italien und Amerika heran, so daß er nicht einmal lesen und
schreiben lernte. Er hatte Balbao. begleitet und später mit dem
reicheren Almagro zusammen das eigentliche Goldland, Peru, erreicht.
1529 ertheilte ihm Karl V. die Vollmacht, dieß Land zu erobern, und er-
nannte ihn im Voraus zum Generalcapitain desselben.
32 wurde A t ah u alp a, der Beherrscher (Inka) vonperu, dem sich Pizarro
in friedlicher Weise zu nahen schien, auf die empörendste Weise unter
dem Deckmantel der Religion von ihm überfallen und gefangen
genommen, und viertausend seiner, den Spaniern gegenüber völlig
wehrlosen Begleiter wurden niedergehauen. Nachdem der Inka ein
ganzes Zimmer voll Gold als verabredetes Lösegeld geliefert hatte,
ward er zum Feuertode verurtheilt; weil er sich aber taufen ließ, —
am Pfahl erdrosselt.
41 ward Pizarro von den Anhängern des Almagro, der, biederer und
besser wie er, endlich seinen Ränken erlegen war, ermordet.
Er führte — feine Kämpfe — wenig — ritterlich.
186. Die Denbelebung der klassischen Studien. Die deutschen
Humanisten Neuchtin und Erasmus.
1439. Die Zusammenkunft der Griechen und Italiener auf
dem Unionsconcil zu Florenz gab den ersten Anstoß zu der
außerordentlichen Erweiterung und Jlleubelebung des Studiums
der alten griechischen und römischen «Schriftsteller.