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1. Deutsche Sagen und Geschichtsbilder aus dem Mittelalter - S. 51

1892 - Leipzig : Freytag
— 51 — ©etüixrge und eine metallene Sßafferutyr; die je mieg die ©tunben nidfjt nur mit einem ßeiger, fonbern auch mit Keinen, auf ein äftetallbecfen herabfühenben kugeln und mit Leitern, metdje aus auffpringenben X^üren ^eroortraten. $arl ermiberte biefe ®efcf)enfe mit Seinmanb, gefdjicften Sßebearbeiten und ftarfen, gemanbten ^agbhunben. 13. tal als £ani>- ititb iflolksurirt. $odjbebeutfam mürbe ®arl§ 23eü fpiel und Anleitung jur Hebung der Sanbmirtfchaft. (Sr fjatte 163 £anb= güter und ©chlöffer al§ ^amiüengut und oermaltete alle musterhaft. @t be^ mirtfcfjaftete feine §errengüter (Domänen) nidfjt nur auf£ üorgügtic^fte und prüfte Rechnungen, fomie Verbefferung§üorfcf)läge ftets genauften§, fonbern er gab auch eine fefjr forgfältige und oerftänbige Slnmeifung in 70 Kapiteln, mie man e§ anfangen müffe, um gute ©rfolge $u erzielen. ©r befpridjt bariit Obft®, Übein= und $elbbau, Bienenzucht, ©orge für 2öalb und Söiefe, Viel) und £au8 und führt nicht nur Gipfel, kirnen, Pflaumen zc. fonbern auch ($emür^, ($emüfe*, $arb= und öeilpflangen auf, die man mit bauen fönne; er geigt, mag für Stiere ober ^rüc£)te man gieren folle, mie man 23utter, $äfe, 2öach§ und §onig, Söein und Vier bereite und mie man am beften babei oerfafjre. — ^Cucf) lieft er Sümpfe au§trocfnen, Söälber litten ober ausroben, (Sinöben nu|bar macejen und ^Dörfer anlegen. 14. ßarls Familie und Ic^tc £cbens^it. tarl mar mermal »erheiratet und Ijatte brei ©ohne und mehrere Xöchter. 5ll§ treulich forgenber Vater lieft er feine ®inber nidjt au§ den 5tugen und fpeifte nid^t einmal gern ohne feine gamilie. ©eine Xöd)ter brachten die $eit meift $rauengemac£)e mit ©pinnen, äöeben und 9?ähen gu; fonft mußten sie, mie feine ©ohne, ifjn ju $ferbe be= gleiten und möglidjft um ihn fein. 2)ag mar oft unbequem und fdjmierig; bentt bamalg £)atte ein $aifer feine fefte Refibeng, fonbern er gog im Reiche umher, t)on einer Vurg ober ^ßfatj gur andern und feierte jebe§ geft in anberer ©egenb, um fo zugleich überall felbft naef) dem frecjjten ju feljen. 9tod(j Stifd^ ritzte $arl ein paar ©tunben; benn nachts mar fein ©djlaf fefjr unruhig, fo baft er mehrmals ermacfjte und gar aufftanb und arbeitete. Sdenn nie raftete fein ®eift; felbft beim Mleiben f)örte er ©efdjäftsleute ober Kläger an und unterhielt fief) mit Vertrauten. — 5tuf einer Verfammlung der (Sjroften §u $)iebenf)ofen in Sotljringen beftimmte $arl, baft bag Riefenreid) unter feine brei ©öf)ne geteilt merbe; aber die hoffnunggoouen älteren ©ohne ftarben fdjon frühe (810 und 811), und nur der fdjmaclje und am menigften befähigte Submig blieb als @rbe biefeg felbft für einen tüchtigeren £)errfcf)er §u gemaltigen ^Reid^eg übrig. £)ieg trübte den Sebensabenb föarlg gar feljr. 3llg er fein @nbe nahe füllte, fetjte er fein Vermächtnig auf und fuchte in reichen ©djenfungen an Slrme, an die $ircf)e und ©eiftlidjfeit feinen Xroft. Von brei foftbaren filbernen Stiftfien fdhenfte er einen, mit dem 23ilbe oon ^onftantinopel gefchmücften, der 4*
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