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1. Deutsche Sagen und Geschichtsbilder aus dem Mittelalter - S. 86

1892 - Leipzig : Freytag
— 86 — tout und ©erftenbrei, in der ^aften^eit mit Sinfen, lohnen, ^afermu»; die £>errentafel mies aujjer f^teifd^, Söilbbret und $ifd) and) ®ud)en, Ääfe, Secferbiffcn und an (geträufen aufjer dem Sbtere aud) Sbeiu und „Sautertranf", ein ©emifc^ tjon Sesein, §onig und ®emür$en, auf. ®a man im Srittrialtcr fefjr gaftfrei mar, fo mufjte man fid) immer mit genügenben Vorräten oerfefjeit. Gefüllte fö’üche, Kammern und Heller maren barum ba§ Reichen eines mofjtgeorbneten ®au8toefen8. 8. (Erjtdjiutg. 8m frühen äftittelalter maren den dauern und Bürgern 93ilbung und 28iffenfcf)aft unzugänglich Unterricht fonnte man nur in den ®Iofterfd)uten erhalten; erft mit dem Sluffc^munge der ©täbte entftanben ©tabtfchulen, in melden man ßefen, @d)reiben, Rechnen, Religion und in den oberen Staffen auch Satein lernte. ®od) fonnte bas @d)ulmefen erft nad) (Srfinbung der 23ud)bruderfunft eine fräftigere ©ntmidlung finben. ®em Üjlittel* alter oerbanfen auch die Unioerfitäten (^ochfdjuten für die gefamte 2siffen= fc^aft) ihre @ntftef)ung; die älteften miffenfc£)aftlichen $ ad) fehlten, 93. für beibe Rechte, bas geiftlid^e und mettlicf)e, gab e§ in Statten, mie Bologna 2c.; die ättefte beutfdje Uniöerfität ist die gu ^rag (1348), meldje nad) dem Skufter der ^ßarifer eingeridjtet mar und felbft mieber der Uniöerfität §ei beiberg (1386) §um Sborbitbe biente. ®ie bitter oernad)Iäffigten §mar über den Sbaffen-Übungen die ©eiftesbilbung nicht und mibmeten fid) befonbers der Sdidjt* funft; bod) !am es nid)t feiten üor, baft ein bitter meber lefen nod) fdjreiben fonnte und in beibem auf feinen ©Treiber antjemiefen mar. 8n folgen fünften mürben die Ritter meift oon ihren grauen und Stöc^tern übertroffen, die ba§ oft* mals einförmige Seben in der 93urg burd) geifttge Unterhaltung, burd) Vorlefen und ©ingen bereicherten und dem §ausmefen durch eble formen bes Umgangs 9inmut und $reunblid)feit oerliehen. 2)abei mürbe die Vorbereitung der abeligen Stöchter auf den 93eruf der §au3frau nicfjt öerabfäumt. -Kühen, ©pinnen und alle meibtidjen £anbarbeiten mußten sie oon früher Sugenb an erlernen; fertigten sie ja die Kleiber für ficf), die sperren und die Knappen, namentlich ermarben sie ficfj aber eine hohe ©efchidlichfeit in der ©tiderei. Über afles aber ging die eble, reine güdjtigfeit, melche nach dem Urteile bes größten mittel* alterlichen Richters, Sßalthers oon der Vogelmeibe, den beutfdjen grauen ^eit Vorrang oor den grauen aller ßänber gab. „Bucht un^ re*ne Säinne, mer die finben mill, der fomm' in unfer Sanb." 9. Das Jicdjtsrocfen. 2sir befijjen aus dem @nbe der ^ohenftaufer^eit jmei Rechtsbücf)er, aus melden mir die Rechtspflege im 9j?itte£aiter fennen lernen; bas eine, der ©acfjfenfpiegel, mar mehr in 9£orbbeutfd)Ianb, bas anbere, der ©djmabenfpiegel, in ©übbeutfchlanb oerbreitet. ®ie Süif^eid)* nungen bes in einzelnen ©täbten ober Dörfern geltenben Ortsreef)ts he$en Übeistümer. 23emeismittei für ©cf)ulb ober Unfchulb mar üor allem der @ib; menu Äläjer und ^ngeflagter ^gleich fchmuren, fo mar berjenige ©ieger,
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