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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 11

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Germanen im 1. Jahrhundert n. Chr. 11 wohl Kriegsgefangene oder deren Nachkommen, teilweise auch Schuldknechte; diese wurden von ihren Herren mit einem Stück Land begabt, von dem sie einen in Naturalien bestehenden Zins leisteten; sie konnten freigelassen werden. § 6, Die Wirtschaft der Germanen. Die Grundlage der ger- Wirtschaft, manischen Wirtschaft bildete auch jetzt noch die Vi e h z u ch t; in Herden bestand der wesentlichste Teil des Privatbesitzes. Der A ck e r b a u war noch wenig entwickelt; der freie germanische Krieger hielt ihn für seiner unwürdig und überließ die Bestellung des Feldes den Frauen und Sklaven. Düngung des Bodens kannte man nicht, sondern ließ das in einem Jahr bestellte Stück der Flur jahrelang wüst liegen (Feldgraswirtschaft, extensive Wirtschaft). Mit dem jährlichen Felderwechsel hängt zusammen, daß es noch kein Privateigentum an der Ackerflur gab (Feldgemeinschaft); das jedesmal zur Bebauung bestimmte Stück ward unter die Markgenossen verteilt. — Immerhin waren die Germanen zu Tacitus' Zeit bereits zu einer gewissen Seßhaftigkeit gelangt. Sie wohnten in roh gezimmerten Blockhäusern; im Winter zogen sie sich, um sich vor dem Frost zu schützen, in selbstgegrabene Erdhöhlen zurück. Die Wohnungen lagen meist in einer Art von Dörfern zusammen, die sich oft weit ausdehnten, da ein jeder sich nach Belieben anbaute *); in manchen Gegenden, wie in Westfalen, wohnte man in Einzelhöfen. Städtisches Wohnen kannte der Germane nicht, er verabscheute es noch lange. Ein Gewerbe gab es nicht, da ein jeder, was er an Gerät und Kleidung brauchte, selbst anfertigte oder von den Frauen und Sklaven anfertigen ließ (Eigenwirtschaft, Hausfleiß). Nur das Gewerbe der Schmiede entwickelte sich schon in früher Zeit. Ebenso war der Handel von geringstem Umfang und beschränkte sich auf Bernstein, Erz, Salz u. a.; Geld hatte man nicht. Erst durch die Beziehungen zu den Römern entstand an den Grenzen ein regerer Handelsverkehr: man erhandelte Schmuck, Waffen, Wein, während germanische Sklaven, Pelze, Haare, Gänsefedern, Bernstein von den römischen Händlern gekauft wurden. § 7. Die Götter der Germanen. So waren die Germanen da-^-^ mals ein Volk von Kriegern, das in den Kriegereigenschaften der Tapferkeit und Todesverachtung und der unbedingten Mannentreue die höchsten Tugenden erblickte, das andrerseits auf wirtschaftliche Arbeit hoch- 1) Colunt discreti ac diversi, ut fons, ut campus, nt nemus placuit (Tacitus, Germania). J
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