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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919* dann in einem stillen Seitental der südlichen Vogesen das Kloster Murbach, Fridolin, der Heilige von Säckingen, und Kilian, der bei Würzburg den Märtyrertod erlitt. 8sffe Den irischen Missionaren folgten teils fränkische, wie Angelsächs. Ruprecht von Worms, der in Bayern wirkte, teils angelsächsische: Willibrord, der die Friesen zu bekehren suchte, der erste Bischof von Utrecht, und endlich der „Apostel der Deutschen", Winfried (Wynfreth) oder Bonifatius. Bontfatius. Auch Bonifatius begann seine Missionstätigkeit in Friesland, predigte aber dann vornehmlich in Thüringen und Hessen, wo er die heilige Eiche zu Geismar fällte. Dreimal war er in Nom und wurde vom Papst zum Bischof, zum Erzbischof und päpstlichen Legaten ernannt. Seinen Tod fand er 755 bei Dokkum in Friesland; er ist in Fulda begraben. Seine Bedeutung besteht zunächst darin, daß er durch die Macht seiner Predigt und seiner Persönlichkeit außerordentlich reiche Missions -erfolge hatte. Sodann hat er die fränkische Kirche von neuem organisiert, namentlich die Stellung der selbständigen Landespfarrer, die fast außerhalb der allgemeinen Ordnung standen, wirkungsvoll bekämpft; in Bayern grenzte er die Bistümer Passau, Regensburg, Salzburg und Freising gegeneinander ab; nördlich der Donau gründete er Eichstädt (für die slavische Mission) und Würzburg; er selbst hatte als Erzbischof seinen Sitz zu Mainz. Dazu traten die Klostergründungen zu Amöneburg und Fulda in Hessen, Ohrdruf in Thüringen; auch ein Frauenkloster in Tauberbischofsheim im Frankenlande stiftete er. Mit großer Tatkraft trat Bonifatius für eine Besserung der Kirchenzucht ein. Endlich aber ist er es gewesen, der, um ein erneutes Herabsinken der fränkischen Kirche in die bisherige Verwilderung zu verhindern, sie der Autorität des Papstes unterstellt und der allgemeinen Kirche eingeordnet hat. Mönchs- Mit dem Christentum wurde das Mönchswesen in Deutschland heimisch. Zu Armut, Keuschheit und Gehorsam waren die Mönche durch ihr Gelübde verpflichtet. Bonifatius führte überall die Regel des heiligen Benediktus durch, der im 6.Jahrhundert das Kloster zu Monte Casstno gegründet hatte. Die Klostergebäude zerfielen, von der Kirche abgesehen, in zwei Gruppen: die von Mauern eingeschlossene Klausur umfaßte die Mönchszellen, den Schlafsaal und den Speisesaal (refe€'torium), die Bibliothek und die innere Schule (für die zukünftigen Geistlichen); außerhalb der Klausur lagen die Abtswohnung, die äußere Schule (für weltliche Schüler), Gasthäuser und Wohnungen unfreier Leute,
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