Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die späteren Karolinger. 51 lichsten Angriffe. Die schlimmsten Feinde waren die normannischen ^Nor-„Wikinger", die, in ihrer Unabhängigkeit durch die Bildung eines norwegischen Gesamtkönigtums bedroht, von wilder Abenteuerlust erfüllt, in die Ferne zogen, teils zu kühnen Raubfahrten, teils zu Ansiedlungen in neuer Heimat. Wie sie Island besiedelten und von dort Grönland und die amerikanische Küste, das Winland, entdeckten, wie sie sich in England festsetzten, bis Alfred der Große ihrem Vordringen Einhalt tat, wie sie unter Rurik, dem Stammvater des russischen Herrscherhauses, bei Nowgorod ihre Herrschaft begründeten, so besuchten sie auch die Küsten des fränkischen Reichs, aber nur in räuberischer Absicht. Sie fuhren in die Ströme ein, verbrannten Hamburg, dessen erzbischöflicher Sitz nach Bremen verlegt wurde, und brandschatzten Köln und Paris so gut wie die Gestade des Mittelmeeres?) Zur selben Zeit bildete sich in Mähren unter S w a t o p l u k (Zwen- niä|ra,Le tibold) ein mächtiges slavisches Reich, das noch gefährlicher hätte werden Reich, können, wenn nicht bald darauf die Magyaren, ein finnisch-tatarisches Reitervolk, in den Donauniederungen erschienen wären und die Mähren von Osten her bedroht hätten. Endlich entrissen im 9. Jahrhundert die Araber (Sarazenen) den Oströmern Sizilien, wo Palermo ihre Die Araber, glänzende Hauptstadt wurde, und drangen bis in das mittlere Italien vor, während sie zugleich die Küsten brandschatzten. § 47. Die letzten Karolinger. Während dieses Niederganges der Reichsgewalt nahm das P a p st t u m einen mächtigen Aufschwung. Nach- j dem Gregor Iv. bereits die Rolle eines Schiedsrichters in den Händeln der Kaisersamilie gespielt hatte, sprach Nikolaus I., einer der hervor- um 860. ragendsten Päpste, es aus, daß das Papsttum zur unumschränkten Gewalt über die Kirche berufen sei; keine weltliche Gewalt könne der Kirche ge- L. y M bieten, vielmehr hätten auch Kaiser und Könige in geistlichen Dingen ihr zu gehorchen. In demselben Jahrhundert entstanden in Westfranken die sog. pseudo isidorischen Dekretalen, eine dem Bischof Jsi-dorus von Sevilla zu Unrecht zugeschriebene Sammlung von Aktenstücken, die Echtes und Gefälschtes nebeneinander enthielt und den Zweck verfolgte, die Kirche gegen alle Eingriffe der weltlichen Gewalt zu sichern und dem Papsttum die höchste Gewalt über die Kirche zuzusprechen. 1) 912 siedelte sich der Normannenherzog Rollo (Rolf) in der nunmehr so genannten Normandie an und leistete Karl dem Einfältigen den Lehnseid. Von hier aus eroberten die Normannen später Unteritalien — von wo aus sich wiederum Boemund im ersten Kreuzzug das Fürstentum Antiochia erwarb —, und 1066 England. 4*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer