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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Italien. 135 ging Hand in Hand ein reiches g e i st i g e s L e b e n, wie es sich auf der Grundlage einer hohen wirtschaftlichen Entwickelung entfalten konnte. Die Kunst erblühte in wundervoller Weise; jede Landschaft, ja in manchen Landesteilen jede größere Stadt besaß ihre eigene, durch charakteristische Merkmale sich auszeichnende Kunstschule. Der Humanismus, gegründet auf das Studium der Alten, entstand in Italien; und hier zuerst erwuchs das neue Lebensideal der Renaissance, das Ideal der freien Persönlichkeit. Das Königreich Neapel befand sich seit 1266 im Besitze der Neapel. Anjous, während in Sizilien eine Nebenlinie des aragonischen Königshauses herrschte. Zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts wurde Sizilien, in der Mitte desselben Jahrhunderts auch Neapel mit Aragonien vereinigt; es folgte eine aragonische Nebenlinie, bis Ferdinand der Katholische von Aragonien Neapel und Sizilien eroberte; als dessen Erbe fielen die Lande 1516 an seinen Enkel Karl, den deutschen Kaiser. Der Kirchen st aat ging auf die Schenkung Pippins des Jüngeren Kirchenstaat, zurück und bestand zunächst aus dem Herzogtum Rom und dem Exarchat vom Po bis Ankona. Doch ging der Besitz des Exarchats allmählich verloren; zur Zeit des babylonischen Exils der Päpste und der Kirchenspaltung war der Kirchenstaat zeitweise in Gefahr, völlig auseinanderzufallen. Die Neubegründer des Kirchenstaates sind die Päpste des ausgehenden fünfzehnten und des anfangenden sechzehnten Jahrhunderts, die sich, je mehr die großen geistlichen Zwecke des Papsttums zurücktraten, desto mehr bemühten ihre und ihres Hauses weltliche Macht auszugestalten. Unter ihnen hatjf ■ ■ ) sich Alexander Vi. aus dem Hause Borgia einen schlimmen Namen ®I^0”b5e^1-gemacht. Sein Sohn war Cäsar Borgia, ein ebenso hochbegabter wie ruchloser Mensch, der sich durch Beseitigung der kleinen- Fürstengeschlechter Mittelitaliens und der Romagna und unter Benutzung jedes, auch des schlimmsten Mittels eine Herrschastsstellung zu gründen suchte, bis der plötzliche Tod seines Vaters diesen Bestrebungen ein Ende machte?) Ein kriegerischer Papst, eine machtvolle Persönlichkeit, war Julius Ii., Julius n. der Cäsar Borgia vertrieb und an den politischen Kämpfen jener Zeit tatkräftigen Anteil nahm; zugleich aber war er ein Beschützer der Kunst, ein Gönner Michelangelos, Raffaels und Bramantes und begann den Bau der neuen Peterskirche. Nach seinem Tode bestieg Leo X. aus dem Hause Leo x. 1) Der Gestalt Cäsar Borgias fiat sein Zeitgenosse Macchiavelli? der Geschichtschreiber von Florenz, das Ideal seines Fürsten (Principe) nachgebildet, dem er um des höheren Zweckes der nationalen Einigung Italiens willen die unsittlichste Polink gestattet wissen will. 4 - /Vty v f
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