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1. Kleine Weltgeschichte oder Geschichts-Katechismus in Gedächtnisversen - S. 41

1855 - Braunschweig : Vieweg
von 1291 bis 1492. 41 »3a!« — rief der Pabst, — »man schrieb's von dort! In Deutschland hält dem 'Feind man Wort!« — Um selbe Zeit that Pabst Johann Den Kaiser Ludwig in den Bann; Er will die deutsche Kaiserkrone Zutheilen dem Franzosenthrone! — Ein deutscher Ritter aber spricht.- »Wir dulden fremde Herrscher nicht ')!« 17. Als Leupold stirbt, ist Friedrich los; Lebt still auf seiner Väter Schloß. — Doch Ludwig bleibt in tiefer Noth, Weil immer noch der Pabst ihm droht. Da spricht »der erste Kurverein « 2): »Kein Pabst misch' in die Wahl sich ein! Wen frei die deutschen Fürsten wäh- len, Dem wird Gott selbst den Thron be- fehlen!« — Wenn Fremd' in Deutschland möchten schalten, Mag's immer fest Zusammenhalten! 18. Den Kaiser brückt despabstes Bann; Er winselt feig, — nicht wie ein Mann. Drum sinkt er in Verachtung hin: Habsucht muß Haß auch auf ihn zieh'n3). Johann von Böhmen nutzt die Zeit, — Alsbald ist auch der Pabst bereit; Die Fürsten selber stimmen ein: Karl, Sohn Johann's, soll Kaiser sein! 1347 19. Nun wächst der Luxemburger Macht; Karl, stets am Landerwerb bedacht, - Kann bald zu Mähren und zu Böhmen Noch Schlesien und die Lausitz nehmen; Auch Ober-Pfalz und Brandenburg Fügt er zum Hausland Luxemburg"). Für Böhmen wird »ein großer Frieden«, Dem Reich »ein kleiner« nur beschieden 5). 20. Vor Allem hebet er sein Prag; Drob eifert rasch ihm Oestreich nach 6). Die erste Universität Wird Prag; doch Wien daneben steht. i86ñ Hoch blicket vom Hradschin S. Veit, S. Stephan durch das Marchfeld weit. Bald folgt ein Pact: »Weß Haus wird sterben, Deß Länder soll das andre erben!« — Wer sagt die Zukunft schon voraus? Stirbt Luxemburg, stirbt Habsburg aus? ' 21. Den vierten Karl reizt auch der Ruhm, Zu heben neu das Kaiserthum. *) Auf Veranlassung einer Kurversammlung zu Rense bei Eoblenz erhob sich der Deutschordens-Comthur, Berthold von Bucheck, standhaft gegen die Wahl eines Fremden zum Kaiser. — 2) Die Gefahr, daß Deutschland, wenn die Kaiserwahl von dem Pabst abhängig bliebe, durch die Päbste in Avignon von Frankreich abhängig würde, bestimmte sechs deutsche Kurfürsten (1338) in Rense zu der Erklärung: »daß die kaiserliche Würde unmittelbar von Gott komme und daß, wer von dem mehreren Theil der Kurfürsten zum Kaiser gewählt sei, keiner Bestätigung durch den Pabst bedürfe«. — a) Ludwig suchte eine große Hausmacht zusammenzubringen. Brandenburg hatte er —nach dem Erlö- tchen der Ascanier, d. i. der Nachkommen Albrecht's des Bären daselbst — schon 1320 seinem Sohne Ludwig verliehen. Später erbitterte er die Fürsten, besonders durch will- kürliche Verleihung von Holland, Seeland und Friesland an seine Gemahlin rc. Die Fürsten wandten sich deßhalb von ihm ab und gestatteten dem Pabste nochmals Einfluß aus die Kaiserwahl, durch die jetzt wieder das Haus Luxemburg zum Throne gelangte. — 4) Karl Iv. erweiterte seine Hausmacht vorzüglich durch sogen. »Erbverbrüderun- gen«, durch welche sich die Fürstenhäuser gegenseitige Erbfolge bei dem Erlöschen des einen zusagten. — 5) So sagte man damals, um anzudeuten, daß Karl Iv. für die in- nere Sicherheit in Böhmen kräftig, im Reiche aber nur wenig sorgte. — 6) Der Wett- streit deutscher Fürsten hat hier wie anderswo die Bildung wesentlich gefördert. — Die Kirche St. Veit macht einen großartigen Eindruck durch ihre Lage auf dem Berge Hradschin, der auch das Kaiserschloß zu Prag trägt; das Stephans Münster zu Wien har den höchsten Thurm in Deutschland.
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