1834 -
Minden
: Eßmann
- Autor: Vormbaum, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
27
len, daß er mit starker Hand die pommerschen Herzoge
zwang, die Lehnsherrschaft anzuerkennen und einige
Landestheile abzutreten, und daß er in einem andern
Kampfe gegen den Herzog von Sagan die Städte Kros-
sen, Züllichau und Sommerfeld erwarb. Alles Übrige,
was er gethan hat, ist unbedeutend. Bei seinem Tode,
im Jahre 1486, umfaßte Brandenburg 662 ^Meilen.
Der Churprinz Johann, der das Land als Statt-
halter regiert hatte, wurde nun Churfürst. Unter sei-
ner Regierung lesen wir von keinem Kriegsgetümmel,
denn er liebte den Frieden, und der kriegerische Geist
seines Vaters war nicht in ihm. Aber das Glück sei-
nes Volkes zu befördern, das war ihm Freude, und
sein Land groß und stark zu machen, das war sein Stre-
den. Zwar suchte er diese Stärke nicht in Gewinnung
großer Länderstrecken, da er nur die Grafschaft Zossen
an sich brachte und so die ererbten 602 ^Meilen um
6 Meilen vermehrte; aber er regierte so, daß im Innern
der Wohlstand sich mehrte, und dadurch die Kraft des
Reiches wuchs. Darum liebte ihn aber auch sein Volk
innig und ertrug Manches um seinetwillen, was hart
und drückend war, denn es wußte, dass der ßhurfürft
es gut mit ihm meine und nur für das Land arbeite.
Und so gehorsam und ergeben muß auch ein treues
Volk gegen sein angestammtes, gutes Fürstenhaus sein,
denn nur dann kann Glück und Segen im Vaterlande
herrschen. Johanns Einrichtungen machten auch wirklich,
daß Ruhe und Frieden war, daß Handel und Gewerbe
blühten und Wohlstand und Zufriedenheit Zunahmen.
Es verdient wohl gesagt zu werden, daß unter seiner
Regierung zuerst Apotheken und Buchdruckereien ange-
legt wurden.
Dreizehnte Erzählung.
Vom Churfürsten Joachim I.
«Joachim war ein fünfzehnjähriger Jüngling, als er
zur Regierung kam, und Viele im Volke waren zwei-