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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 34

1834 - Minden : Eßmann
34 ; nahm die Festung Jülich weg. Nun gingen den Erben über den Plan des Kaisers die Augen auf. Schnell ver- trugen sie sich., regierten vorläufig gemeinschaftlich die Länder und zwangen den Kaiser, zu weichen. Kaum war dieser entfernt, als der Zank abermals begann. Alle güt- lichen Plane zur Ausgleichung wurden verworfen; end- lich gefiel nur der Vorschlag, daß der junge Pfalzgraf eine Tochter unsers Ehurfürsten heirathen sollte. Man versammelte sich in Düsseldorf, denn hier wollte man das Werk zu Stande bringen. Mit der Heirath war man'allgemein zufrieden, aber die Mitgift war ein Stein des'anstoßes. Der Reuburger verlangte die clevische Erbschaft; der Churfürst aber wollte auch nicht ein Dorf abtreten. Einst, beim Mittagsmahle, führte der Zufall da.s Gespräch auf diese Angelegenheit. Man hatte schon sehr stark dem Weine zugcsprochen, darum wußte der Verstand so recht nicht mehr, was die Zunge sprach. Der Neuburger gebrauchte unziemliche Reden, der Chur- fürst crwiederte sie in gleichem Maße, und so gerieth es am Ende so weit, daß Johann Sigismund dem Pfalzgrafen öffentlich eine Ohrfeige gab. Wüthend eilte dieser fort und reifete in seine Staaten. Dann ging er zur katholischen Kirche über und verbün- dete sich mit dieser Parthei und den Spaniern, die auch bald darauf in die clevischen Länder sielen. Der Churfürst wurde besorgt, ob er diesen Feinden allein die Spitze bieten könne. Darum verband er sich mit den damals so kriegerischen Holländern, die ihm ein Heer stellten und 100,000 Gulden liehen. Jeder glaubte, daß der Krieg augenblicklich losbrechen werde: da ver- mittelten einige andere Fürsten die Sache, und zu Tan- ten kam es zu einem Vergleiche, nach welchem Bran- denburg die Länder Cleve, Mark und Ravensberg, Neu- burg aber Jülich und Berg erhielt. Und fast um die- selbe Zeit siel auch das Herzogthum Preußen an unser Vaterland. Der blödsinnige Herzog starb 1618. Durch alle diese Lander wuchs der Umfang des Staats auf 1444 s^Meilen. Aber diese Vergrößerungen brachte dem Innern kein großes Heil. Die Kriegsrüstungen kosteten viel Geld, und der Unterthan mußte mit Ab-
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