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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 35

1834 - Minden : Eßmann
35 gaben belastet werden. Der Wohlstand nahm ab, der Handel wurde unbedeutender, denn die Bürger vernach- lässigten ihr Gewerbe, die Landleute den Ackerbau, und der Edelmann schwelgte und praßte. Der Scheffel Rog- gen kostete 21/2 Thaler unh die Tonne Bier 3 Thaler. Welch ein ungeheurer Preis gegen die frühere Wohlfeil- heit! Es schien die segnende Gotteshand von dem Lande genommen zu sein. Siebzehnte Erzählung. Welch ein Unglück den Staat unter der Regierung Georg Wilhelms traf. ^er Verfall des Landes unter dem Churfürsten Jo- hann Sigismund war nur ein kleines Vorspiel von dem gewesen, was es an 20 Jahr lang unter Georg Wilhelm zu leiden hatte. Er hat am allerunglücklichsten von den hohenzollerischen Fürsten regiert. Zwar war sein Herz gut, und der Willen wohl da, das Wohl seiner Unterthanen zu fördern; aber er war zu schwach, um dem Reiche ein kräftiger Schirm zu sein, zumal in einer Zeit, die für ganz Deutschland fürchterlich zu nennen ist. Denn grade zur Zeit Georg Wilhelms wuthete der drei- ßigjährige Krieg ganz entsetzlich und erschütterte viele Länder. Auch unser Vaterland litt sehr durch ihn, und so viel ist wahr, es litt mehr, als manche andere deutsche Staaten, weil der Churfürst nicht mit starker Hand dem Lande Schutz verlieh , sondern schwach und furchtsam je- den Sturm über dasselbe ergehen ließ. In den ersten Jahren tobte der Krieg in den fernen Böhmen, und unser Churfürst betrauerte nur das Schick- sal mehrerer seiner Verwandten, die durch das wechselnde Kriegesglück Land und Leute verloren. Aber im Jahre 1627 drangen die kaiserlichen Schaaren auch in Bran- denburg ein und nahmen dort Quartiere. Das Land mußte diese Truppen ernähren, kleiden und besolden,
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