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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 44

1834 - Minden : Eßmann
44 züchtigen. Diese aber merkten sehr wohl,'daß der bran- denburgische Churfürst ihr gefährlichster Feind sei, da er Weisheit mit Heldenmuth verbinde. Um nun seiner los zu worden, ersannen sie den Anschlag, die Schweden zu einem Einfalle in Brandenburg aufzureizen. Nur zu gut gelang der schändliche Plan. Mitten im Frieden sielen im Jahre 1674 ohne alle Kriegserklärung 16,000 Mann Schweden unter dem General Wrangel von Pommern aus in unser Vaterland. Sie nahmen dasselbe in wenig Tagen in Besitz, denn die Wehr des Landes stand sammt dem Fürsten am Rheine gegen die Fran- zosen. Zwar versammelte sich das Landvolk zu den Fahnen, welchen man in treuer Einfalt die Inschrift gegeben hatte: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen stnserm Churfürsten mit Leib und Blut;" aber die Redlichen vermochten den schwedischen Schaaren nicht zu widerstehen. Die Feinde behielten die Ober- hand und hauseten so im Lande, daß es ein Gräuel war. Sie plünderten, raubten, mordeten, sengten und brennten. Selbst die Gotteshäuser verschonte man nicht, und den Todten ließ man im Grabe nicht Ruhe. Tau- sende unserer Mitbürger geriethen in's Elend; Tausende flohen in die benachbarten Länder, um nur den Martern der Barbaren zu entrinnen. Dazu verbreiteten die Feinde die Nachricht, der Churfürst sei tobt, und nirgends Hülfe zu erwarten. Das ganze Land werde an Schweden fallen. — Das war eine schwere Zeit für das Land und das Volk, dem so auch die letzte Hoffnung auf seinen edlen Fürsten schwand. Friedrich Wilhelm war gerade in der Mitte seines braven Heeres, als er den Brief des Statthalters der Mark erhielt, der ihm die Treulosigkeit und die Grau- samkeit der Schweden meldete. Er erzählte die Sache seinen Kriegern und fetzte heiler hinzu: „Das soll dem Feinde Pommern kosten. Verwüstet man mir meine Lande, so werde ich mein Leben daran setzen, die Schänd- lichen zu bestrafen, und Gott wird mir helfen." — Dieser Vorsatz war leichter gesagt, als ausgeführt; denn Friedrich Wilhelm hatte nur ein Häuflein Krieger gegen die schwedischen Schaaren, und diese standen noch vom
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