1834 -
Minden
: Eßmann
- Autor: Vormbaum, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Drei und vierzigste Erzählung.
Die viertägige Schlacht bei Leipzig.
11m Leipzig waren nun alle Krieger versammelt. Na-
poleon hatte ihrer an 180,000 {mit 600-Kanonen, der
Bund an 250,000 mit 1000 Kanonen. Äm 16. Okto-
der begann der Angriff. Ein grauer Herbstnebel lag
auf den Feldern, und der Morgen war düster. Gegen
9 Uhr wurde es heller, und nun brachen die Rus-
sen und Preußen los. Es sing ein so gräßliches
Kanonenfeuer an, daß die Erde davon erbebte. In
den Dörfern, welche südöstlich von Leipzig liegen, kämpfte
man mit großer Erbitterung. Napoleon war, hier selbst
und ermunterte seine Schaaren. Sie fochten auch tapfer.
Bald eroberten die Verbündeten die Dörfer, bald die
Franzosen; es war ein entsetzliches Drängen und Treiben.
Endlich stürmten die Russen und Preußen noch einmal
heran, die Franzosen wichen, mehrere Regimenter flohen.
Napoleon sah dies mit düfterm Gesichte. „Vor mit dem
Geschütz!" rief er, und 150 Kanonen sprengten herbei,
hinten nach große Haufen von Garden. Der Angriff
war mörderisch, die Verbündeten mußten einen Augen-
blick weichen und den Franzosen die Dörfer überlassen.
Als der östreichische Feldherr dies sah, ließ er schnell
frische Truppen anrücken, im Sturmschritt auf die Dör-
fer losgehen und abermals den Kampf beginnen. Lange
wüthete man gegen einander, endlich wichen die Fran-
zosen. Sie mußten zurück. Am Abend standen die
Heere fast auf derselben Stelle wieder, wo sie des Mor-
gens die Schlacht begonnen hatten.
Im Norden von Leipzig war es unterdeß ganz
anders ausgefallen. Hier stand Blücher und schlug eine
Schlacht für sich, die man die Schlacht bei Möckern
nennt. Napoleon hatte einen tüchtigen General mit
großer Macht gegen den alten Helden geschickt und ge-
sagt, man solle Blücher so lange zurückwchren, bis er
mit den Feinden in Südosten fertig sei, dann wolle er
auch kommen und helfen. Der französische General
that, was er konnte. In Möckern entstand ein gräß-
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