1835 -
Stendal
: Franzen und Große
- Autor: Haacke, Christoph Friedrich Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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8. Karl der Große, König der Franken
und römischer Kaiser 800.
Der Sohn des fränkischen Karl Martell, Pipin der
Kurze, hatte sich 752 auf den Thron der fränkischen Könige
erhoben. Ihm folgten in der getheilten Herrschaft seine
Söhne Karlmann und Karl (768). Doch starb jener
schon 771. Karl, ein Mann von großer Kraft des Geistes
und des Gemüths, wurde bald das Muster aller Herrscher.
Seine Größe geht nicht weniger aus seinen mit Einsicht und
Thätigkeit geführten Kriegen, als aus seiner sorgfältigen und
weisen Verwaltung hervor. Er eroberte 774 das Reich der
Langobarden, 778 ein Stück von Spanien, unterwarf sich
und dem Christenthume in langem oft unterbrochenem Kampfe
die Sachsen (803), schlug die Avaren (796), wehrte die Sla-
ven, die Normänner, die Saracenen ab. Sein Reich er-
streckte sich über ganz Frankreich und Deutschland bis an die
Elbe, über das östliche Spanien und über das nördliche Ita-
lien. Auch stellte er im Abendlande die alte römische Kaiscr-
würde her (800).
Für die Ausbildung seiner Völker traf er die besten Vor-
bereitungsanstalten und gab diesen Gedeihen durch den thäti-
gen Eifer, womit er für sie wachte. Er starb zu Aachen
814, im 72sten Jahre seines Lebens, im 46sten seiner Re-
gierung.
9. Alfred der Große, König von Eng-
land, 900.
Diesem Könige verdankt England Befreiung von den
Landungen und Plünderungen der Danen. Ihrer Über-
macht mußte er trotz aller Siege doch anfangs weichen und
sich verbergen. Als Harfner erforschte er unentdcckt ihr La-
ger, und mit einem unbemerkt gerüsteten Heere überfiel und
besiegte er sie, gab den Besiegten Wohnsitze und den christli-
chen Glauben. Dann sicherte er das Land durch feste Platze
und Wachtschiffc vor neuen Landungen, und hatte doch noch
Zeit zu wissenschaftlichen Beschäftigungen übrig, legte Schu-
len an und wurde, wie Karl der Große, der Bildner seines