1845 -
Carlsruhe
: Müller
- Autor: Eisenlohr, Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
§. 1. Schöpfung und Ausbreitung des Menschen-
geschlechts.
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, das heißt
die ganze Welt. Zuletzt bildete er auch den Menschen aus
Erde und gab ihm eine vernünftige Seele, also daß der
Mensch göttlicher Abkunft und ein Ebenbild Gottes ist. Und
er schuf ein Menschenpaar, Adam und Eva, von welchem alle
Völker der Erde abstammen; woraus folgt, daß alle Menschen,
wie verschieden sie auch an Farbe, Gestalt, Stand und Bildung
sind, einander als Brüder achten und lieben sollen. Die ersten
Menschen lebten im Paradiese, in einer milden und frucht-
baren Gegend, wie die Gelehrten vermuthen — in Hochasien.
Und sie lebten in kindlicher Unschuld; aber bald sielen sie in
Sünde und Schuld und verloren das Paradies. Adam hatte
drei Söhne, Kain, Abel und Seth. Kain erschlug den Abel
und entfloh von dem elterlichen Hause. Die Nachkommen des
Kain lebten von der Jagd und dem Ackerbau, während die
Nachkommen des Seth umherziehende Hirten (Nomaden) blieben.
Aber die Menschen wurden allmählig so verderbt, daß Gott
ihre Vertilgung beschloß. Aus der Sündfluth entkam nur
Noah mit seiner Familie, und seine Nachkommen bewohnten,
nach patriarchalischer Sitte lebend, die Gegend beim Berge
Ararat in Armenien. Von da zogen sie später an den untern
Euphrat in das weidenreiche Babel. Ihr stolzes Unternehmen,
einen Thurm zu bauen, der bis an den Himmel reiche, bestrafte
Gott durch Sprachverwirrung, und nun zerstreuten sie sich nach
allen Gegenden der Erde. Die Semiten sollen das südliche
Asien, die Chamiten Afrika, die Japhetiten Europa und das
nördliche Asien bevölkert haben.
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