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1845 -
Carlsruhe
: Müller
- Autor: Eisenlohr, Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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1758 baute der Engländer Everct die erste vom Wasser ge-
triebene Scheermaschine, welche seither viele Verbesserungen
erlitt. Zum Pressen der Tücher ist die vor etwa 40 Jahren
vom Engländer Bramah erfundene Wasserpresse vorzüglich ge-
eignet. Das Dekatiren wird seit 30 Jahren angewendet.
Zu den kostbarsten Geweben gehören die indischen Shawls,
welche aus den feinen Brusthaaren der tibetanischen Bergziege
gewoben werden, und die Teppich- und Tapetenzen ge,
welche im Oriente erfunden und von Peter Düpont in Paris
sehr vervollkommnet, aber erst 1667 von den Gebrüdern Go-
belins zu Paris auf den höchsten Grad von Vollkommenheit
gebracht wurden.
Zeuge aus Flachs und Hanf verfertigten die Aegyp-
ter schon zu Mosts Zeit. Die alten Vorbereitungsarten des
Flachses und Hanfes waren im Ganzen den unsrigen gleich.
In der neuesten Zeit ist es gelungen, auch eine Flachs-
spinnmaschine zu erfinden. Zum Weben gebrauchte man zu-
erst die hochschäftigen, später die tiefschäftigen Stühle. Der
Leinendamast ist eine Nachahmung des Seidendamastes, wel-
cher in der syrischen Stadt Damaskus erfunden worden war.
Die Schnellbleiche erfand 1774 der Schwede Scheele,
Berthollet wandte dazu zuerst Chlor an, und Chaptal erfand
die Dampfbleiche. Die Bereitung der Stärke aus Waizen
sollen die Einwohner der Insel Chios erfunden haben. Die
Deutschen hatten frühzeitig Stärkefabriken, welche von andern
Nationen nachgeahmt wurden.
Die Kunst, aus den feinen Puppenfäden der Seiden-
raupe Zeuge zu verfertigen, gehört zu den ältesten der Welt,
und soll von den Chinesen und Indiern erfunden worden seyn.
Bei den Griechen und Römern waren seidene Stoffe über-
aus theuer und selten. Man erzählt, daß zwei Mönche dem
Kaiser Justinian I. die ersten Eier von Seidenwürmern aus
Indien nach Konstantinopel gebracht (555 n. Chr.) und die
Zucht der Seidenwürmer gelehrt hätten, und daß man dann
die ersten Seidenmanufakturen zu Konstantinopel, Theben und
Korinth gegründet hätte. Die Gewinnung der Seide blieb