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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 4

1854 - Leipzig : Hirschfeld
4 Einleitung. (Eckard's), Markgrafen der Ostmark und von Meißen, eines der an- gesehensten Fürsten seiner Zeit, dessen Geschlecht für die Geschichte Sachsens und seines Fürstenhauses von so hoher Bedeutung ist/ daß die Geschichte desselben hier nicht übergangen werden darf. Ekkihard's Vater, Günther, der im Jahre 982 gestorben ist, ein Zeitgenosse und naher Anverwandter Thied erich's, des ersten mit voller Sicherheit uns bekannten Ahnherrn des Hauses Sachsen in männlicher Abstammung, war einem der edelsten Geschlechter des süd- östlichen Thüringens entsprossen und als Markgraf der südthüringischen Mark vor jetzt nahe an neunhundert Jahren Regent eines größeren Bezirks an der Saale, Elfter, Pleiße und Mulde.*) Ein Theil des freien Ureigenthums seines Geschlechts (Camburg, Eisenberg re.) gehört noch heute in unmittelbarer Erbfolge dem hohen Hause Sachsen, und zwar den herzoglichen Linien Sachsen-Altenburg und Sachsen-Meiningen. Ekkihard, vermählt mit Svanehild, der Tochter des Herzogs von Sachsen Hermann Billung, seit 982 Markgraf der südthü- ringischen Mark, folgte seinem Vetter (Oheim?) Ricdag im Jahre 985 als Markgraf von Meißen und war, wie ein ehrwürdiger Zeit- genosse von ihm sagt, „ein Mann, der seiner ganzen Verwandtschaft durch die Reinheit seiner Sitten und durch bedeutende rühmliche Tha- ten Ehre machte, eine Zierde des Reichs, eine Stütze des Vaterlands, eine Hoffnung derer, die ihm anvertraut waren, ein Schrecken seiner Feinde." Bald nach seinem Eintritt in die Mark unterwarf Ekki- hard die unruhigen Milziener der deutschen Oberherrschaft und ver- einigte somit zuerst das Land am rechten Elbufer von Mühlberg auf- wärts nebst der heutigen Oberlausitz der Mark Meißen. Die bis dahin den Deutschen stets feindlich gesinnten Grenznachbarn, die Herzoge von Polen (Schlesien) und Böhmen, wichen seiner Macht, die, mit Ausnahme eines Theils des damals noch nicht urbar gemachten und bewohnten Erzgebirges und Voigtlandes, das ganze jetzige Königreich Sachsen und einen bedeutenden Landstrich nach Norden und Westen über dasselbe hinaus umfaßte, als im Jahre 1000 Kaiser Otto Iii., der „besonders auf ihn hielt", in Meißen von ihm feierlich empfan- gen wurde. Nach dem im Januar 1002 erfolgten Ableben des Kaisers trat daher nicht unberechtigt Markgraf Ekkihard unter die Bewerber um die deutsche Krone. Allein der Bayernherzog Heinrich, den seine Geburt (er war der Urenkel Heinrich's I., des deutschen Königs)^ vor Allem aber der Einfluß der bei der Wahlhandlung vorzugsweise thätigen hohen Geistlichkeit begünstigte, welche von diesem (worin sie sich nicht getäuscht hat) größere Vortheile und Zugeständnisse sich ver- sprach, wurde zum König der Deutschen erwählt, Ekkihard aber, der über den Ausgang der Wahl nicht zweifelhaft sein konnte und daher den Wahlort verlassen hatte, auf der Rückreise meuchlings überfallen und ermordet. *) Des Stiftes Naumburg-Zeitz, des altcnburgcr Landes, des Voigtlandes und mehrcr Aemter der jetzigen Kreisdirectionsbczirke Leipzig und Zwickau.
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