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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 59

1854 - Leipzig : Hirschfeld
Friedrich Ii. der Ernsthafte. 59 Plauen und anderen Grafen und Herren gegen Friedrich sich ver- bunden hatten. Dieser Krieg, welchen die Partei des Grafen von Wei- mar mit einem Einfälle in das Gebiet des Landgrafen begann, wurde gegenseitig mit einer furchtbaren Erbitterung geführt, so daß eine große Menge Dörfer sowie mehre Städte und Schlösser in Schutt und Asche gelegt und deren Bewohner von den Feinden arg gemißhandelt wur- den. Um diesen Greueln ein Ende zu machen, trat Friedrich's Schwiegervater, der Kaiser Ludwig, mit seiner Vermittlung dazwischen und hemmte diesen Kampf im Juni 1343, indem er eine Sühne be- wirkte, die freilich nicht von langer Dauer war. Denn es wahrte nicht lange, so feindeten die genannten Grafen den Landgrafen Friedrich wieder an, und der Krieg entbrannte auf's Neue. In einem Gefechte geschah es, daß die feindlichen Armbrust- schützen ihre Geschosse vereint auf den Landgrafen Friedrich richteten und ein Schwarm Bolzen auf ihn losstürmte, von denen mehre ihn trafen. Gleichfalls getroffen, stürzte sein Streitroß tobt unter dem Fürsten zusammen, und dieser hatte cs nur dem Muthe seines Wan- genheim, der sich bis zu ihm durchschlug und mit mehren Waffen- brüdern ihn aus dem Bereiche des Kampfes brachte, zu verdanken, daß er der Gefangenschaft entging. Der verwundete Landgraf ward in das Benedictinerklostcr zu Erfurt gebracht, wo er eine lange Zeit an den zum The il sehr schweren Wunden, von denen einige bis zu seinem Ableben unheilbar blieben, darniederlag und der Pflege der Mönche genoß. Der Kampf ward unterdessen mit Erbitterung fortgesetzt, Ru- dolstadt verbrannt, die Burg Heßler zerstört, sowie die Stadt Kahla mit Leuchtenburg eingenommen k. Nachdem zuletzt der Sieg auf des Landgrafen Friedrich Seite geblieben, kam, auf des Grafen Her- mann von Weimar fußfällig ausgesprochene Bitte, im I. 1344 auf dem Schlosse Dorn bürg ein Fried ens sch luß zu Stande. Dieser Friedensschluß gereichte dem Landgrafen zu großem Vor- theil. Der Graf Hermann von Weimar und Orlamünde und sein Bruder Friedrich mußten ihre Besitzungen an denselben abtreten. Doch war derselbe so weise und mild, ihnen den Nießbrauch auf Lebens- zeit zu überlassen. So kam nach dem kinderlosen Ableben beider Brü- der (welches unter Friedrich's Nachfolger, Friedrich dem Stren- gen, erfolgte) Weimar mit Orlamünde an das Haus Meißen. Außer- dem aber war der glückliche Ausgang dieses Kampfes auch in anderer Hinsicht für das Land von Wichtigkeit. Die bezwungenen Grafen mußten sich auf's Neue dem Land- und Markgrafen verpflichten. Durch die Hebung und Festigung des fürstlichen Ansehens, ohne welches kein Fortschritt zum Bessern für Land und Volk möglich war, ward bei den eigenthümlichen Verfassungsverhältnissen Thüringens, Dank sei es dem Umblick und der Thatkraft Friedrich's, eine wohlthatige Umwand- lung jener Zustände herbeigeführt. Dadurch, daß der Land- und Markgraf im I. 1346 seinen Sohn Friedrich, der später der Strenge benannt worden ist, mit Katha- rina, Tochter des Grafen Heinrich Xii. von Henneberg, ver- mählte, sicherte er seinem Lande den Erwerb der Städte und Schlösser
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