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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 131

1854 - Leipzig : Hirschfeld
Albrecht der Beherzte. 131 mit der größten Auszeichnung ausgenommen, wie auf der Hin- so auf der Rückreise. Am 5. März war er mit einem glänzenden Gefolge von 119 Personen von Dresden aufgebrochen und am 5. December zog er in feierlicher Procession unter dem Geläute aller Glocken in seine Residenz wieder ein. Nachdem er hierauf mit seinem Bruder Ernst, wie schon oben mitgethcilt worden, im I. 1477 die quedlinburgcr Fehde abge- than, unternahm er (1478) eine Reise nach Dänemark, wohin er seine Nichte Christina, die ältere Tochter des 'genannten Bruders, zur Vermählung mit dem königlichen Prinzen Johann von Däne- mark begleitete und wo er beim festlichen Turnier zu Kopenhagen vor anderen Rittern den Preis erhielt. Als im I. 1479 zu Olmütz die Irrungen zwischen Wladislaus und Matthias ausgeglichen wur- den, erschien auch Herzog Albrecht daselbst mit einem glänzenden Gefolge von 500 Rossen. Aufs Neue brach der Krieg zwischen Matthias von Ungarn und dem Kaiser aus; darum entbot der Letztere den Herzog Albrecht den Beherzten mit seinem Kriegsvolk aus Pfingsten 1480 nach Linz an der Donau. Doch Albrecht entzog sich für dieß Mal dieser Auf- forderung, da des Matthias Besitzungen an seine und seines Bru- ders Lande grenzten, dagegen erbot er sich zur Beihülfe gegen die Türken. Auch von den Reichsständen ohne Unterstützung gelassen, schloß der Kaiser Friede mit Ungarn, ließ sich aber später wieder ver- leiten, den Krieg auf's Neue zu beginnen. Die von Albrecht unter Sittich von Zedtwitz entsandte Truppenabtheilung erklärte er aus- drücklich nur gegen die Türken, nicht gegen die Ungarn verwendet wissen zu wollen. Als Matthias im Juni 1485, mit Ausnahme von Wienerisch-Neustadt, Herr von fast ganz Oesterreich geworden, wendete sich der hochbedrängte Kaiser mit der Bitte um Unterstützung an die sächsischen Fürsten, die aber, da die Neichsstände diesen Kamps nicht als Reichskrieg ansahcn, eben so beharrlich dem Kaiser als dem Ungar- könig die nachgesuchte Beihülfe verweigerten und dagegen den Ersteren, obschon vergebens, zum Frieden mahnten. Indessen crtheilte der Kaiser unserm Herzog zum Danke für die durch Zedtwitz geleistete Hülfe die Anwartschaft auf Jülich und Berg.*) Endlich kam es doch auf dem Reichstage zu Nürnberg 1487 zur Bewilligung einer Reichshülfe, und es ward der Oberbefehl über das gegen Matthias bestimmte Reichsheer mit Zustimmung aller Reichsfürsten unserm Herzog Albrecht dem Beherzten anvertraut. Hiermit begann im Leben desselben ein neuer wichtiger Abschnitt. Noch che er vor das von Matthias belagerte Wienerisch-Neustadt rücken konnte, war es (am 17. Aug. 1487) an Letzteren übergeben worden. Da Herzog Albrecht leider vom Kaiser und Reich weder mit der nöthigen Mannschaft noch mit dem erforderlichen Kriegsvorrath versehen ward, so mußte er sich nur darauf beschränken, die Belagerer der wich- *) In demselben Jahre 1485 geschah übrigens die schon bei Ernst erwähnte Ländertheilung.
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