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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 216

1854 - Leipzig : Hirschfeld
216 Johann Georg Iii. daher Wien sehr schnell wieder, so daß er bereits am 11. Sept. 1683 in Dresden eintraf, wo hierauf am 16. d. M. ein Dankfest gefeiert und dann dem siegreichen Heldenfürsten von Rath und Bürgerschaft der Residenz das auf dem Neumarkte befindliche Standbild der Siegesgöttin errichtet wurde. Jin nächstfolgenden Jahre 1684 unternahm der Kurfürst mit wenig Gefolge eine Vergnügungsreise nach Venedig, um den Dogen Con- tar: ni zu besuchen. Da diese Republik gleichfalls in Krieg mit den Türken verflochten war, indem die den Venetianern gehörige Provinz Morca in Griechenland denselben von den Türken abgcrungen worden war, so schloß der Doge Namens der Republik mit unserem Kurfürsten einen Unterstützungsvertrag ab. Johann Georg Iu. versprach 3 Regimenter Infanterie (3000 Mann) auf 2 Jahre in Sold zu geben. Diese gingen im Mai 1685 unter Anführung des Obrist von Sch ön- feld nach Griechenland und langten Anfangs September in Morea an. Hier kämpften unsere Sachsen in Verbindung mit Braunschwei- gern, Hannoveranern und anderen Hülfstruppen mit gewohnter Tapfer- keit und halfen eine große Anzahl Festungen erobern. Da jedoch der Senat von Venedig auf die Bedingungen einer neuen Capitulation einzugehen sich weigerte, so ließ Jo Hann Georg 1686 seine Truppen ins Vaterland zurückrufen, wohin sie jedoch erst im April 1687 mit dem Ruhme bewiesener Tapferkeit und reicher Beute die Rückkehr an- traten. Indessen war dieses Hülsscorps sehr zusammengeschmolzen, indem 352 Mann den Heldentod und 1262 in den Lazarethen meist an der Ruhr gestorben waren. Wie leicht Johann Georg 111. zum Vergeben und Vergessen geneigt war, bewies er dadurch, daß er fast um dieselbe Zeit dem Kaiser Leopold (gegen 300,000 Gulden Entschädigung) 5000 Mann zur Unterstützung gegen die Türken nach Ungarn sandte, welche unter dem Oberbefehl des Herzogs Christian von Sachsen-Wcißen- fels am 2. Sept. 1686 an der Belagerung von Ofen Theil nahmen und wesentlich zur Eroberung dieser festen Stadt beitrugen, die den Türken nach einem 145jährigcn Besitze somit auf immer entrissen wurde. Auch die Rückkehr dieser Truppen wurde durch ein kirchliches Dank- fest in Sachsen gefeiert. Inzwischen war der Kurfürst im Interesse seines Hauses in ver- schiedene Streitigkeiten verwickelt worden. Daß-seine Versuche zur Wiedererlangung der Gerechtsame auf Erfurt ohne besonderen Erfolg blieben, ist schon in dem Lebensabrisse seines Vaters erwähnt worden. Im I. 1685 geriet!) er mit dem Kurfürsten von Brandenburg, welchem im westphälischen Frieden das Biöthum Halberstadt zuge- theilt worden war, über das sächsische Voigteirccht im Stifte Qued- linburg in Streit, ohne gegen denselben Recht zu erhalten. Ebenso gerieth er mit demselben Kurhause im I. 1687 in Streit über das Fürstenthum Qucrsurt und mußte demzufolge das magdeburgische Amt Burg an das seit dem Tode des Herzogs August von Weißen- fcls brandenburgisch gewordene Herzogthum Magdeburg zurückgeben. Wichtiger indessen war der sa ch sen - l a u e n b ur g i sch e Er b so l g estrc i t.
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