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1. Alte Geschichte - S. 152

1859 - Leipzig : Fleischer
152 ein neues Heer aus, und antwortete den Friedensboten des Hannibal, es sei an keinen Frieden zu denken, so lange noch Ein Karthager in Italien sei. Auch diesmal wurde Rom durch diese männliche Standhaftigkeit gerettet. Dem demüthig zurückkehrenden Terentius wurde sogar eine Gesandtschaft entgegen- geschickt, die ihm — freilich fast ironisch — dankte, daß er an der Rettung des Vaterlandes nicht verzweifelt habe. Hannibal wußte seinen Sieg nicht zu benutzen. Er rückte zwar bis in die Gegend von Rom vor, und setzte die Einwohner in solches Schrecken, daß selbst die Mütter und Kinderwärterinnen noch lange Zeit danach die schreienden Kinder mit den Worten: „Hannibal kommt!" zur Ruhe bringen konnten; aber die Karthager unterstützten diesen größten ihrer Generale ans lauter Mißtrauen so schlecht, daß er den Angriff nicht wagte, Noch einen Blick finstern Unmuths warf er aus die ihm ver- haßte Stadt; dann zog er sich zurück. Nach der Schlacht von Cannä waren zwar die meisten Völker Unter-Italiens von Rom abgefallen, und zu Hanni- bal übergegangen; aber bald rückten die Römer, geführt von einem der aus- gezeichnetsten Feldherren, Claudius Marcellus, wieder siegreich vor, drängten die Karthager immer weiter nach dem südlichen Italien zurück, und brachten die abgefallenen Städte wieder in ihre Gewalt. Hannibal sah sich genöthigt, nur vertheidigungsweise zu verfahren. Er konnte nicht einmal hin- dern, daß die Römer (214) ein Heer unter dem unternehmenden Marcellus nach Sicilien sandten. Dieser belagerte das große und reiche Syrakus. Lange konnte er es nicht einnehmen, weil Archimedes, ein unvergleichlicher Kopf und großer Mathematiker, immer neue Maschinen erfand, die römischen Schiffe zu zerstören. So gelang es ihm, durch große Maschinen Steine und große Pfeile auf die Schiffe zu schleudern. Auch batte er eine Art eiserner Haken er- funden, die wie Ziehbrunnen auf die feindlichen Schiffe herabgelassen wurden, die Vordertheile derselben wie mit einer Hand umklammerten, in die Höhe hoben, und dann ans der Luft wieder ins Wasser fallen ließen, daß sie unter- sinken mußten. Daß er Brennspiegel gehabt habe, durch welche er die Schiffe in weiter Ferne in Brand gesteckt, ist wohl übertrieben. Endlich wurde Syra- kus nach dreijähriger Belagerung, während die Einwohner von einem Feste ermüdet und trunken im Schlafe lagen, erstürmt; aber Marcellus verbot streng, den Archimed zu tödten; denn ein solcher Mann sei unersetzlich. Aber seinem Geschick entrinnt Niemand. Ein römischer Soldat trat, ohne ihn zu kennen, in sein Zimmer, und fand ihn, wie er mit dem Stabe Figuren in den Sand malte. „Störe mir meine Zirkel nicht !" rief der mürrische Gelehrte dem Römer zu; dieser aber wurde unwillig und spaltete ihm den Kopf. Marcell beklagte den Verlust tief, und errichtete ihn: ein herrliches Denkmal, welches noch nach Jahr- hunderten stand. Nach vielen Bitten brachte es Hannibal endlich dahin, daß die Karthager ihm frische Truppen zu schicken beschlossen. Sein Bruder Asdrubal sollte sie (207) bringen. Er zog denselben Weg, welchen Hannibal vor 11 Jahren genommen hatte. Recht innig freuten sich die Brüder, einander wiederznsehen. Da flog eines Tages ein Kops über die Verschanzung des Hannibal in sein Lager. Es war des Asdrubal Kopf. „Wehe!" rief jener, „an diesem grau- samen Unfälle erkenne ich Karthago's Geschick! Alle Hoffnung, alles Glück ist mit Asdrubal dahin!" Die römischen Consuln Marcus L i v i u s und C l a u - «Mm
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