1859 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Kurts, Friedrich, Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gelehrtenschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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der Frieden in Teschen geschlossen. Hiernach entsagte Joseph allen fei-
nen Ansprüchen ans Baiern, und erhielt nur einen kleinen District.
Friedrich spürte bereits die gewöhnlichen Schwächen des Alters. Die
großen Beschwerden des siebenjährigen Krieges hatten ihm die Gicht zugezo-
gen, die ihn oft quälte. Im Jahre 1785 wohnte er noch in Schlesien der
Heerschau bei, und setzte sich dabei mehrere Tage hindurch einem unaufhör-
lichen Regen aus. Das zerstörte feine Gesundheit vollends. Er wurde von
der Brustwassersucht befallen, konnte in den letzten Monaten nicht mehr im
Bette aushalten, und mußte Tag und Nacht auf dem Lehnstuhle in gebückter
Stellung zubringen. Seine Schwester, die verwittwete Herzogin von Braun-
schweig, schickte ihm den berühmten hannöverschen Leibarzt Zimmermann;
aber auch dieser sah bald, daß ihm nicht mehr zu helfen sei. Auf seiner
Rückreise erzählte er ihr, daß es um den König etwas besser stände. Hoch
erfreut schrieb sie dies dem Könige, der ihr aber antwortete: „Der hannöver-
sche Arzt hat sich bei Ihnen, meine gute Schwester, nur wollen geltend machen.
Die Wahrheit ist, daß er mir nicht hat Helsen können. Die Alten müssen
den Jungen Platz machen, damit jede Generation ihren Platz finde." So
krank er auch war, so große Beschwerden er auch litt, so war er doch bis
zum Tage vor seinem Tode thätig, und verrichtete jeden Morgen die gewohn-
ten Regierungsgeschäfte. Am 16. Augnst 1786 verließ ihn zu Zeiten das
Bewußtsein, und am 17. August Morgens um 2 Uhr 20 Minuten verschied
er sanft. Er hatte über 46 Jahre regiert, und über 74 gelebt. Die Nach-
richt von seinem Tode, so wenig unerwartet sie auch kam, machte in ganz
Europa einen tiefen Eindruck; selbst seine Feinde waren dadurch gerührt.
Josephs erster Minister, Fürst Kaunitz, rief aus: „Wenn wird ein solcher
König das Diadem wieder zieren!"
Ihm folgte, da er keine Kinder hinterließ, seines ältesten Bruders,
August Wilhelm, Sohn, Friedrich Wilhelm Ij., der bis 1797 regiert hat.
97. Entstehung d es nordamerikanischen Freistaats.
(Niederlassung der Engländer in Nordamerika. Cabot 1496. Gilbert und Raleigh 1585.
Virginien. Nen-England. Neu-Schottland. Canada rc. Pensylvanien 1681. Zunahme
der Auswanderungen. Siebenjähriger Seekrieg zwischen England, Frankreich und Spa-
nien 1755—1762. Frieden in Paris. Zwistigkeiten zwischen England und Nordamerika.
Stempelacte 1765. Abgabe auf Thee, Papier u. s. w. 1767. Unruhen in Boston. Ben-
jamin Franklin. Thee-Acte 1773. Neue Unruhen in Boston. Congreß. Ausbruch des
Krieges 1775—1783. Washington. Bourgoyne bei Saratoga 1777. La Fayette. Pitt.
Belagerung von Gibraltar 1782. Frieden in Paris 1783. Nordamerikanischer Freistaat.)
Die jetzt so blühenden Länder, die wir den nordamerikanischen Freistaat
nennen, wurden weit später als die goldreichen Gegenden von Mexico und
Peru von den Europäern besucht. Als schon zahlreiche Schiffe die Schätze
dieser Länder Jahr aus Jahr ein nach Europa führten, waren jene noch mit
dichten Urwäldern bedeckt, in denen wilde Indianer nach den hier zahlreichen
Pelzthieren jagten. Wie' konnten auch diese rauhen Länder, welche weder
Gold noch Silber versprachen, die nur nach diesen edelu Metallen lüsternen
Europäer anziehen? Die ersten Entdeckungen in diesen nördlichen Gegenden
Keß H^t-Nw, i ch Vii. von England machen. Er schickte 1496 den Venetianer
Johann Cabot aus, der Neufundland entdeckte. ''Hier fand man zwar