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1. Neue Geschichte - S. 288

1859 - Leipzig : Fleischer
288 festgesetzt hatten. Sie legten nicht nur ein Fort nach dem andern an, son- dern suchten auch die Engländer ans der Gegend der Seen und des Ohio lspr. Oheio) zu verdrängen, um sich allein des Pelzhandels mit den Wilden zu bemächtigen. Erst regten sie die Indianer ans, die englischen Niederlassun- gen zu überfallen; dann verjagten oder ermordeten sie die am Ohio wohnen- den Engländer. Da keine Vorstellungen gegen dies gewaltsame Betragen halfen, so schickten die englischen Colonisten '1754 den nachher so berühmt gewordenen Wasbdwklwn lspr. Wäschinkten) mit 400 Mann nach dem Ohio, ein hier eben von Sän Franzosen angelegtes Fort, dü Quesne, zu zerstören. Aber Washington wurde mit seinem Häufchen umringt und gefangen genom- men. Aus dieser Unternehmung entwickelte sich ein siebenjähriger Krieg, der zwischen England und Frankreich fast zu derselben Zeit zur See geführt wurde, als Friedrich Ii. den siebenjährigen Kampf bestand, nämlich von 1755 bis 1762. Auch Spanien nahm daran Antheil, indem es den Engländern den Krieg erklärte. Die Vorfälle dieses Krieges können nicht erzählt werden; nur so viel merke man sich, daß die Engländer durch die kräftigen Maßregeln ihres Ministers, des älteren Pitt (Lord Chatam — spr. Tschättäm), größ- tenteils Sieger waren*). Im Jahre 1762 wurde endlich ein Jrieuedu Baris geschlossen, in welchem die Franzosen Neufundland, Canada und über- haupt alles Land, welches sie sich zwischen dem atlantischen Meere und dem Missisippi zugeeignet hatten, an die Engländer überlassen mußten. Seit dieser Zeit erst ist England so übermächtig zur See geworden. England hatte bisher große Summen auf seine Colonien in Nordamerika gewendet. Der Krieg allein hatte nach der mäßigsten Berechnung 150 Mill. gekostet. Es schien daher billig, daß die Colonisten, um derentwillen ja auch eigentlich der Krieg nur geführt worden war, nicht nur die Kosten ihrer Ver- waltung selbst aufbrächten, sondern auch zur Abtragung der großen englischen Nationalschuld etwas beitrügen. Dagegen brachten die Colonisten vor, daß ja England durch seinen Handel mit Amerika große Summen gewönne; wäre dies nicht, so würde es gewiß weder den Krieg unternommen, noch überhaupt so viel auf die Colonien verwendet haben. Ueberhaupt hätte es kein Recht, den Colonisten Abgaben aufzulegen; dies käme allein diesen zu. „Wir sind," sagten sie, „dadurch, daß wir nach Amerika gewandert sind, nicht eure Unter- thanen geworden, sondern wir sind eure Mitbürger. So wie ihr keine Ab- gaben bezahlt, die nicht eure Abgeordneten im Parlamente bewilligt haben, so verwerfen wir auch alle Auflagen, die ihr uns gegen unsern Willen machen wollt, ihr müßtet denn unsere Abgeordneten zu eurem Parlamente zulassen." Dabei war es gar nicht ihre Absicht, sich den Geldlieferungen zu entziehen; nur wollten sie nicht gezwungen werden, und hätte England ihnen nur die *) In diesem Kriege war es auch, wo der englische General Wolf fiel, dessen Tod durch den bekannten schönen Kupferstich vorgestellt ist. Er belagerte 1759 Quebeck, und lieferte hier den Franzosen eine Schlacht. Als er nach der dritten erhaltenen Verwundung sich aus dem Treffen bringen ließ, äußerte er keinen andern Schmerz, als daß er richt wisse, wer siegen werde. Als man ihm aber die Nachricht brachte, daß die Feinde flöhen, starb er mit der größten Ruhe.
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