1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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erschöpften, geldarmen Laude viel wirkte. Kraft
tiger konnte cr also nicht gegen August handeln,
als durch jenen Vorschlag, und dringender war
iezt für leztern kein Plan, als eines so gefährli-
chen Prinzen sich zu bemächtigen, der noch dazu,
nach Aussage seines eignen Schloßkaplans, Mcu-
chelmord gegen August im Sinne hatte.
Aus guten Quellen wußte mau, daß und wenn
der Prinz von Breslau nach Olau, wo er unter
Schwedischem Schutze lebte, reisen werde. Man
schickte also ein Kommando Soldaten mit einigen
Offizieren in iene Gegend, welche den Prinzen auch
wirklich aufhoben und nach der Pleissenburg in
Leipzig brachten, wohin ihm sein Bruder Konstan-
tin als freiwilliger Gefangner folgte. Weil man
aber die Prinzen hier nicht für sicher hielt, schäfte
man sie 1705 auf den Königstein. Wie angst,
lich man über ihre, in der That hochwichtigen
Personen hielt, sieht man daraus, daß man den
Weg von Leipzig bis Königstein nur des Nachts
machte, mit Anbruch des Tages aber unbemerkt
m einem Dorfe liegen blieb, bis der Abend wie.
der dämmerte.
Auf dem Königstein lebten sie übrigens ziem-
lich froh und frei, hatten ihren eigenen Beichtva.
tcr, Koch und Kammerdiener, und erhielten vom
Sächsischen Hofe monatlich eine Pension von ei-
nigen hundert Thalern. Der Mranstadter Frie-
de, in welchem August ohnedem auf den Pohlni-
scheu Thron Verzicht leisten mußte, gab ihnen
zwar die Freiheit wieder; doch lebten sie dann in
Echle-