1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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4utjanuar.
1370» t der systemeisnerbischof, Johann
von 4)senbcrg.
Ein groser Staatsmann und Kanzler Markgraf
Friedrichs des Strengen, durch dessen Vermitte-
lung er 1339 Domprobsi und 1342 Bischof
ward. Nach der Sitte seiner Zeit, wo auch geist-
liche Herren nicht selten das Schwert mit dem
Hirtenstabe vertauschten, kündigte er denzittaucrn,
warum? ist unbekannt, Fehde an, und überfiel
25 Glessen*) 9 ihrer Dörfer, lies alles Vieh
wegtreiben, die Hauser plündern und anstecken,
und woll.te dann, mit Beute beladen, über Rum-
burg wieder heimkehren. Aber die Zittauer, an-
geführt von ihrem tapfern Hauptmann, fielen dort
unvermuthet den bischöflichen Söldnern in den
Rücken, tagten sie in die Flucht, nahmen ihnen
alles Vieh wieder ab und machten 16 zu Gefan-
genen.
Seitdem blieben die Zittauer lange in Ruhe,
welche nicht blos vom Bischof Johann, sondern
auch von mehrern Meisnischen Städten oft ge-
stört worden war. Daher in der Folge das
Sprüchwort: Wohin auf Beute? gewis
nach
*) ©reffe ober ©leve, ursprünglich nur die Lanze,
welche der geharnischte Ritter zu Pferde führte, brauch,
te man nachher auch von dem ganzen Gefolge desselben,
das, außer einigen leeren Pferden, gewöhnlich aus
verschiedenen Knechten und Knappen mit Armbrüsten
und Büchsen bestand.