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1. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 54

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
54 Heerdenweise zogen die Bauern mit Weib und Kind nach den Städten, wenn sie die Annäherung einer feindlichen Armee merkten und — so schreck- lich als wahr ist es — entweder wurden sie an den Thoren abgewiesen, oder, wenn man sie auch ein Paar Tage duldete, endlich mit Gewalt vertrie- den, damit die Zahl der Esser sich vermindere. Wo man sie allenfalls noch gutwillig aufnahm, hatten sie meist ein schlimmeres Schicksal, als das Vieh, dem man doch Nahrung reichte, wenn man es benutzen wollte. Der geflüchteten Bauern aber, konnten sie nicht zahlen, nahm kein Mensch sich an. Wochenlang brachten sie oft unter freiem Himmel zu, und Hunger, Kälte, Furcht, Ver- zweiflung machten sie zu Jammergestalten, die end- lich wie die Fliegen sanken. So begrub man z. B. in Grimma manchmal 30, 40, 60, ia wohl8o in einem Tage „mehrentheils armes aus- gewichenes Landvolk, das theils un- ter Dächern, uff der Gassen, vfn Mist- haufen und in Stallen, hat um kom- men m ü sse n." Ueberhaupt bewirkten schlechte Nahrungsmit- tel, Unrcinlichkeit, faulende Körper von Thieren und Menschen, pestartige Krankheiten, woran oft ganze Orte ausstarben.. Nicht selten, beson- ders auf dem Lande, wollte am Ende Niemand mehr Kranke abwarten oder Tode begraben. — So mußten nun jene, weil alles sie verlies, hilf- los umkommen, und dann wochenlang unver- fcharrt liegen bleiben, bis sie halb verfaulten, Hunde,
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