1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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In Freiberg gefiel es aber Morizen nicht
lange. Albrecht von Brandenburg, Kurfürst
von Mainz und Erzbischof von Magdeburg, ei-
ner der prunklichendsten Fürsten seiner Zeit, hielt
damals Hof zu Halle. Dorthin schickte man den
iliahrigen Prinzen ( 1533 ), und zwar, wie cs
scheint, auf Vermittelung Herzog Georgs, weil
man an feines Bruders Hofe immer die Rech-
nung ohne den Wirth machte, und „die Kin-
der, Herrlein und Fräulein, daher
wuchsen und das Einkommen zu
schmal seyn wollte." Nebenbei hatte man
wohl auch den Plan, Morizen Lust zum geistlichen
Stande cinzuflösen, für welchen man ihn schon
als Kind, wenigstens Herzog Georg, gern am taug-
lichsten gehalten hatte. So oft nämlich leztrer
nach Freiberg kam, mußten die Prinzen, Moriz
und Severin, in seiner Gegenwart fechten. Weil
nun leztrer immer mehr Gewandheit zeigte, als
ersterer, iener auch dem ältern Bruder nicht sel-
ten die Handgriffe zeigte, so glaubte Georg in Se-
verin den künftigen Helden, in Morizen den
Bischof zu sehen. Severin aber starb als K i n d
im 11. Jahre, und Mori; — fiel als Held in
der Schlacht bei Sievershausen.
An Albrechts Hofe herrschte der Geist der
Unordnung und Schwelgerei. Behagte nun die-
ser dem Prinzen, oder dem Erzbischof der Prinz
nicht, als Beobachter ienes Geistes — das läßt
sich nicht entscheiden. Gewis aber ist es, daß
Albrecht Herzog Georgen vermochte, seinen Nef-
fen