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1. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 107

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
io7 »zerr Januar. 1414. Drei Gei6ler zu Sangerhau- sen verbrannt. ^uden, Hexen, Zigeuner, Kezer,' — wer weis cs nicht, mit welcher eisernen Ruthe das eiserne Mittelalter Jeden belegte, der jenes Namens sich verdächtig machte. Am leidlichsten ging es allen- falls noch den Juden, die man nur zu manchen Zeiten heftig verfolgte, übrigens aber, wenn sie brav Geld schäften, in Ruhe lies. Das trau- rigste Loos aber hatten die Hexen, Zigeuner und Kezer, zu welchen leztern man auch die Geiß- ler rechnete, welche im i zten Jahrhundert in Italien entstanden, und bis ins 15 tc häufig in Deutschland sich sehen liessen. Diese Geiß ler, Geischelere, Geisfel- brüder, Flegler, Bengler, Flagel- lanten, bla^eltatores, wie sie von gleich- zeitigen Schriftstellern genennt werden, entstan- den aus übertriebener Anwendung der, damals üblichen, Lehre von der Selbstgeiselung, oder apostolischen Schlägezucht, welche man für ein Mittel hielt, bei Gott sich beliebt zu ma- chen. Hätten sie blos des Glaubens gelebt, daß körperliche Büssungen zur moralischen Besserung Mitwirken können, so waren sie allenfalls noch zu dulden gewesen. Aber sie lehrten, daß die Blut- taufe, wie sie das Selbstgeiseln nannten, besser sei, als Sünden bekennen, beffer als Taufe, Evan-
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